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Kein Konflikt bei CDU und CSU: Bericht: Merz will Kanzlerkandidat der Union werden

September 15
15:16 2024

Politik

Merz macht's, sagt die "Bild"-Zeitung.

Merz macht's, sagt die "Bild"-Zeitung.

Mit Friedrich Merz, Markus Söder und Hendrik Wüst hat die Union drei Politiker mit Potenzial für einen Kanzlerkandidaten. So richtig offensiv geht aber keiner die Sache an. Nun scheint vieles auf CDU-Chef Merz hinauszulaufen.

Bislang üben sich CDU-Chef Friedrich Merz und CSU-Chef Markus Söder nur in gegenseitigem Lobeshymnen angesichts einer möglichen Kanzlerkandidatur für die Union. Bereitschaft zeigten bislang beide. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung, die sich auf Parteikreise beruft, soll nun aber klar sein, dass Merz als Spitzenkandidat antreten wolle.

Die Zeitung schreibt, dass Merz bereits Auslandsbesuche in Polen und Frankreich geplant habe, um dort als Kanzlerkandidat aufzutreten. Söder wolle unbedingt ein offenes Duell mit Merz vermeiden, da man aus der letzten Auseinandersetzung mit Armin Laschet gelernt habe. Auch NRW-Landeschef Hendrik Wüst lasse Merz den Vortritt.

Aus CDU-Kreisen hieß es, es gebe in CDU und CSU viel Unterstützung für Merz. Die Entscheidung werde mit großem gemeinsamem Respekt auch unter Einbeziehung der CDU-Landesvorsitzenden und dem ebenfalls als möglicher Kandidat gehandelten nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst fallen.

CDU-Chef hat erstes Zugriffsrecht

Der CDU-Chef hat in der Regel das erste Zugriffsrecht für die gemeinsame Kanzlerkandidatur von CDU und CSU. Direkt nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September hatte zugleich CSU-Chef Markus Söder mehrfach wiederholt, dass er dazu bereitstünde.

Merz und Söder haben verabredet, die K-Frage im Spätsommer zu entscheiden, nach den Wahlen in drei ostdeutschen Ländern. Am kommenden Sonntag ist die Landtagswahl in Brandenburg. Am Montag danach stehen bei CDU und CSU reguläre Gremiensitzungen an, in denen traditionell über den Ausgang der Landtagswahl beraten wird. Unklar ist, ob Merz und Söder in den getrennten Sitzungen eine Entscheidung verkünden.

Nach Worten von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt ist jedoch noch keine Vorentscheidung gefallen. "Die Kanzlerkandidatur ist offen, solange sie nicht beschlossen ist", sagte er. "Wir haben in CDU und CSU zwei herausragende Parteichefs. Es ist der natürliche Anspruch beider Parteien, dass ihre Vorsitzenden immer als Kanzlerkandidaten infrage kommen." In Umfragen liegt Merz bei der Frage der Kanzlerkandidatur allerdings deutlich hinter Söder. Dobrindt meinte dazu: "Umfragewerte sind immer relevant." Sie seien aber auch nicht die einzigen Kriterien.

Auch laut dem Vorsitzenden des CDU-Sozialflügels, Dennis Radtke, läuft nicht alles automatisch auf Parteichef Friedrich Merz hinaus. Man müsse "die aussichtsreichste Person" finden, hinter der sich die meisten in CDU und CSU versammeln könnten. "Das ist ja keine große Ego-Show, sondern die Voraussetzung, um Herrn Scholz abzulösen", sagte Radtke den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.

Kubicki zeigt sich zufrieden

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FDP-Vize Wolfgang Kubicki stellt sich auf eine Kanzlerkandidatur des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz ein. "Ich freue mich, wenn Friedrich Merz ins Rennen um die Kanzlerschaft einsteigen will, auch weil mit dieser Personalie das klare Signal der Ablösung von Angela Merkels Politik verbunden ist", sagte Kubicki der "Rheinischen Post". Damit seien zugleich Söders Ambitionen "endgültig zerstoben", soKubicki. "Wir dürfen erwarten, dass sich der fränkische Teamplayer ähnlich konstruktiv für das gemeinsame Ziel der Union einbringt, wie er es schon vor der letzten Bundestagswahl gezeigt hat", spottete der Vize-Präsident des Bundestages.

Die nächste reguläre Bundestagswahl ist am 28. September kommenden Jahres. Dobrindt erwartet nach eigenen Worten nicht, dass die Ampel-Koalition von Bundeskanzler Olaf Scholz vorher zerbricht. "Der größte Dienst, den Olaf Scholz Deutschland erweisen könnte, wären schnelle Neuwahlen", sagte er. "Mein aktueller Eindruck ist allerdings, dass die Ampel das Trennungsjahr vor der endgültigen Scheidung leider sehr ernst nimmt."

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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