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Anschlag auf Maduro geplant?: Venezuela verhaftet sechs Ausländer wegen angeblichen Komplotts

September 15
07:06 2024

Panorama

Diplomatische Spannungen: Nicolás Maduro wird von den USA und anderen Ländern nicht als Wahlsieger anerkannt.

Diplomatische Spannungen: Nicolás Maduro wird von den USA und anderen Ländern nicht als Wahlsieger anerkannt.

Ein ganzes Waffenarsenal führen die Behörden in Venezuela als Beweis für die angeblichen Anschlagspläne von sechs Männern aus den USA, Spanien und Tschechien an. Die Behauptung, dass der US-Geheimdienst darin verwickelt sein soll, weist Washington deutlich zurück. Die Verhaftungen dürften einen anderen Grund haben.

In Venezuela sind sechs ausländische Staatsbürger wegen angeblichen Verdachts eines Anschlagsplans auf Staatspräsident Nicolás Maduro verhaftet worden. Der Plan habe "Gewalt erzeugen" und das Land "destabilisieren" sollen, sagte Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello auf einer Pressekonferenz. Hinter den Plänen sollen laut Cabello die Geheimdienste Spaniens, der USA und auch Oppositionsführerin María Corina Machado stehen.

Festgenommen wurden zwei spanische, drei US-amerikanische und ein tschechischer Staatsbürger. Zudem seien mehr als 400 Gewehre und Pistolen beschlagnahmt worden, die aus den USA stammen sollen. Die US-Regierung wies die Vorwürfe als "absolut falsch" zurück. "Jegliche Behauptungen, die USA seien in einen Plan zum Sturz Maduros beteiligt, sind vollkommen falsch", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Der Sprecher bestätigte die Festnahme eines US-Militärangehörigen in Venezuela, zudem gebe es "unbestätigte Berichte" über die Festnahme von zwei weiteren in Venezuela festgehaltenen US-Bürgern.

Die Verhaftungen erfolgen inmitten diplomatischer Spannungen zwischen Caracas und den Regierungen Spaniens und der USA. In dieser Woche rief Venezuela als Reaktion auf eine kritische Äußerung der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen und bestellte den spanischen Botschafter in Caracas ein. Robles hatte am Donnerstag bei einer Buchvorstellung in Madrid Bezug auf Venezolaner im Exil genommen und dabei gesagt, die Männer und Frauen hätten ihr Land verlassen müssen, "genau wegen der Diktatur, die sie erleben". Venezuelas Außenminister Yván Gil bezeichnete die Äußerungen der spanischen Ministerin als "unverschämt, störend und unhöflich". Die US-Regierung hatte am Donnerstag Sanktionen gegen mehrere Vertraute Maduros verhängt, denen sie vorwirft, einen transparenten Wahlprozess behindert zu haben.

Venezuelas Oppositionsführer flieht aus dem Land

Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem seit elf Jahren von Staatschef Nicolás Maduro autoritär regierten Venezuela und vielen westlichen Ländern haben sich nach der Präsidentenwahl Ende Juli weiter verschlechtert. Die linientreue Wahlbehörde hatte Maduro zum Sieger erklärt. Die Opposition des Landes sprach hingegen von Wahlbetrug und reklamierte den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González.

Dieser war am vergangenen Wochenende nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuvor war gegen ihn in Venezuela Haftbefehl unter anderem wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmaßung erlassen worden. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen González als Wahlsieger an. Auch die EU bezweifelt das offizielle Ergebnis.

Quelle: ntv.de, joh/dpa/AFP

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