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Luxus mal auf andere Art: Lexus RX 500h – praktischer Exot mit klangvoller Zahl

September 19
09:05 2024

Auto

Mit deutlich unter fünf Metern zählt der Lexus RX zu den kompakten Luxus-SUV.

Mit deutlich unter fünf Metern zählt der Lexus RX zu den kompakten Luxus-SUV.

Die "magische" Zahl 500 bedeutete früher zwangsläufig "dicker Mercedes" mit V8. Längst hat Lexus eine solche Nomenklatur übernommen und wendet sie beispielsweise beim großen SUV RX an. Ein Achtzylinder werkelt unter der Haube des Hybrid jedoch nicht.

Die noble Toyota-Tochter Lexus ist ja durchaus bekannt für gediegene Fahrzeuge mit großen Triebwerken unter dem oft etwas überstylten Blech. Und reichlich Hybridantriebe gibt es bei Lexus ebenfalls, bestenfalls handelt es sich dann um eine Kombination von E-Maschine und V8.

Extrovertiertes Aussehen gehört zur Marken-DNA des japanischen Konzerns. Der großmäulige Kühlergrill sowie markante Sicken sind typisch.

Extrovertiertes Aussehen gehört zur Marken-DNA des japanischen Konzerns. Der großmäulige Kühlergrill sowie markante Sicken sind typisch.

Und jetzt steht hier der große Lexus RX 500h von 4,89 Metern Länge vor dir, sieht immer noch verrückt gestylt aus mit wild durcheinanderlaufenden Linien und markanten Sicken. Aber was steckt denn da bloß für ein Benziner unter der Haube? Leider nur ein schnöder 2,4 Liter großer Vierzylinder, der allerdings potent ist mit 271 PS – gemeinsam mit zwei potenten Elektroaggregaten (87 PS an der Vorderachse sowie 103 PS an der Hinterachse).

Jetzt kommt natürlich sofort der Gedanke auf, wie sich solch ein profaner Antriebsstrang in einem so noblen Tourer schlägt. Sonoren Sound darf man jedenfalls nicht erwarten. Aber kein Problem, ein bisschen kerniges Timbre schadet dem distinguierten Japaner nicht. Zumal die Ingenieure ihrem Top-RX offenbar sowieso ein bisschen mehr Sportlichkeit verpassen wollten, sonst gäbe es ja auch nicht die Bezeichnung "F Sport+".

Modisches Leuchtband trägt RX heute.

Modisches Leuchtband trägt RX heute.

(Foto: Patrick Broich)

Außerdem gibt es bei diesem RX schließlich ein für Lexus-Hybrid-Verhältnisse revolutionäres Merkmal: Dieser Antrieb arbeitet nicht mit dem typischen stufenlosen Getriebe (leistungsverzweigtes System), sondern mit einer konventionellen Sechsgangautomatik. Überdies beflügelt ein Turbolader den Vierzylinder.

Der Lexus-Innenraum ist schick

Und so erlebt der Fahrer hier nicht den berüchtigten "Gummibandeffekt" (Drehzahl verharrt oben), was im Fahrtrieb deutlich harmonischer ist. Apropos harmonisch – das ist der RX definitiv. Jedenfalls beim Einsatz auf der Langstrecke. Feine, anschmiegsame Ledersessel, viel Platz und eine schicke Umgebung machen den Aufenthalt angenehm.

Ein zum Fahrer geneigtes Display macht die Bedienung einfacher.

Ein zum Fahrer geneigtes Display macht die Bedienung einfacher.

(Foto: Patrick Broich)

Und inzwischen bemühen sich die Lexus-Architekten auch um Pragmatismus. Zu erkennen beispielsweise am etwas zum Fahrer hingeneigten Zentralmonitor. Wobei man sich in heutigen Zeiten fragen muss, ob der Beifahrer oder die Beifahrerin nicht diskriminiert wird. Schließlich bedeutet die exzellente Erreichbarkeit des Monitors durch den Fahrer eine schlechtere Erreichbarkeit für den Beifahrer.

Macht nichts, das Infotainment ist bei Lexus sowieso speziell, da macht der RX keine Ausnahme. Tempomatbedienung über Lenkrad-Touchfelder mit geringer Treffsicherheit sind Dinge, die der User genauso aushalten muss wie überladene Lenksäulen-Hebel. Aber nicht alles ist an der Bedienung schlecht. So hat die Marke endlich ihren veralteten Joystick über Bord geworfen, um inzwischen einfach per Menü auf dem großen Display arbeiten zu können. Ja, es gibt ihn mittlerweile auch bei Lexus, den Touchscreen. Und er funktioniert recht ordentlich. Fast schon so souverän wie das Fahren mit dem Turbo-Allradler.

Bärig, aber nicht ausufernd motorisiert

Das Platzangebot hinten geht in Ordnung. Je nach Ausstattung lässt sich die Lehne elektrisch positionieren.

Das Platzangebot hinten geht in Ordnung. Je nach Ausstattung lässt sich die Lehne elektrisch positionieren.

(Foto: Patrick Broich)

Die technischen Daten der einzelnen Antriebskomponenten stehen ja schon im Raum und vor der ersten Proberunde dürfen Sie auch die Systemleistung erfahren. Die klingt mit 371 PS fast etwas mager für den neuzeitlichen "Fünfhunderter", zur Erinnerung: dickes Auto und so. Aber nö, Lexus muss sich und anderen Leuten nichts beweisen. Zumal das mehr als genug Power ist. Denkste. Also, na ja, stimmt schon. Aber es gibt Situationen, wo der V8-Wettbewerb (es soll BMW-, Mercedes- und Porsche-SUV geben, die so etwas noch anbieten) einfach bissiger und forscher agiert. Wenn man beispielsweise auf Autobahnsteigungen kräftig beschleunigen möchte. Aus dem Stand heraus schiebt der Turbo aber doch satt, erreicht 100 km/h nach 6,2 Sekunden. Das geht für einen 2,2-Tonner schon in Ordnung. Und er wuchert ja auch mit jeder Menge Drehmoment. Der Verbrenner stemmt 460 Newtonmeter, typisch Turbo. Und die Stromer zerren mit 292 respektive 169 Newtonmeter.

Praktisch ist dieser Lexus nicht zuletzt wegen seines üppigen Gepäckabteils.

Praktisch ist dieser Lexus nicht zuletzt wegen seines üppigen Gepäckabteils.

(Foto: Patrick Broich)

Dass diese Aggregate-Komposition recht effizient ist, beweist der WLTP-Verbrauch von rund acht Litern. Nutzt man die Power ständig aus und beispielsweise das Höchsttempo von 210 Sachen, ist diese Marke allerdings kaum zu halten. Irgendwie logisch. Allerdings ist der RX sowieso eher der Cruiser. Seine elektronisch geregelte Dämpfung trägt ihn sanft über Bodenwellen. Und zu den feinen Tech-Features gehört die Allradlenkung. Sie steuert einen guten Teil zur Agilität des RX bei.

Bleibt am Ende die Frage, warum es der Lexus sein soll und eben nicht andere Marken. Vielleicht, weil das Label den Kunden die Möglichkeit gibt, sich von anderen Autofahrern abzuheben. Lexus bedeutet irgendwie auch Individualismus, aber in unaufdringlicher Form. Und das nicht wegen, sondern trotz des extrovertierten Designs. Es ist anders, fällt ins Auge, trägt aber nicht dick auf. So sammelt der RX etliche Sympathiepunkte.

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Entsprechend seinem Stand ist der RX 500h kaum günstig zu haben angesichts eines Basispreises von 94.250 Euro. Und es geht immer noch mehr. Schließlich möchten auch etwaige Passagiere der zweiten Reihe gerne First Class reisen – mit klimatisierten Sitzen im Fond wird auch das möglich. Kostenpunkt: 3150 Euro extra für das sogenannte Interieur-Paket. Wer diese Summe investiert, kann bei seinem RX auch die Sitzlehne hinten elektrisch in Position bringen beziehungsweise umklappen. In diesem Fall zeigt sich der RX von seiner praktischen Seite und kann Gepäck im Äquivalent von knapp 1700 Litern einladen.

Nicht nur fancy-modisches Aussehen ist also Thema beim RX, sondern auch Praxistauglichkeit. Sein Exotendasein wird der RX kaum verlieren, aber darum lieben ihn die Fans ja so. Ein paar mehr davon könnten der Marke dennoch nicht schaden.

Quelle: ntv.de

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