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Luftschlag im Süden Beiruts: Hisbollah bestätigt Tod von Kommandeur Akil

September 21
01:56 2024

Politik

Begräbnisse in Beirut: Trauer um getötete Hisbollah-Mitglieder.

Begräbnisse in Beirut: Trauer um getötete Hisbollah-Mitglieder.

Nach der Explosion tausender Funkgeräte lässt Israel der Hisbollah keine Ruhe. Die Milizen bestätigen, dass am Nachmittag in Beirut ein hochrangiger Kommandeur getötet wurde. Ibrahim Akil steht als internationaler Terrorist auf US-Fahndungslisten.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die Tötung ihres hochrangigen Kommandeurs Ibrahim Akil durch Israel bestätigt. Akil, der die Hisbollah-Elite-Einheit Radwan leitete, sei einer der "großen Anführer" und "auf dem Weg nach Jerusalem" getötet worden, erklärte die pro-iranische Miliz unter Verwendung der Formel, die sie für von Israel getötete Kämpfer verwendet. Die israelische Armee hatte am Nachmittag die Tötung Akils bei einem "gezielten" Angriff im Süden Beiruts bekanntgegeben.

Nach Angaben der israelischen Luftwaffe waren neben Akil bei dem Angriff zehn weitere Hisbollah-Kommandeure getötet worden. Zuvor war die Tötung Akils bereits aus Hisbollah-Kreisen vermeldet worden. Einer anonymen Quelle aus Sicherheitskreisen im Libanon zufolge erfolgte der Angriff auf Akil nahe der in einem Beiruter Vorort gelegenen Al-Kaem-Moschee. Auf in Onlinemedien veröffentlichten und als echt bestätigten Aufnahmen waren Rauchwolken über dem Süden Beiruts zu sehen. Der libanesischen Regierung zufolge wurden bei israelischen Angriffen am Freitag im Süden Beiruts insgesamt mindestens zwölf Menschen getötet und 66 weitere verletzt. Neun der Verletzten seien in Lebensgefahr.

Akil galt nach US-Angaben als eines der "wichtigsten" Mitglieder der vom Iran unterstützten Hisbollah. Nach Angaben des US-Außenministeriums war der auch unter dem Namen Tahsin bekannte Hisbollah-Anführer Mitglied des höchsten militärischen Gremiums der Hisbollah, des Dschihad-Rates. Dem US-Finanzministerium zufolge spielte Akil zudem eine "zentrale Rolle" in den Einsätzen der Radwan-Einheit in Syrien, wo die Miliz an der Seite von Machthaber Baschar al-Assad kämpft.

USA setzten Kopfgeld aus

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Im Jahr 2019 war Akil vom US-Außenministerium als "internationaler Terrorist" eingestuft worden. Seit dem vergangenen Jahr war auf ihn ein Kopfgeld von bis zu sieben Millionen Dollar (6,3 Millionen Euro) ausgesetzt, unter anderem wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an den Bombenanschlägen auf die US-Botschaft in Beirut im April 1983 mit 63 Toten sowie auf die Kaserne des US-Marinekorps im Oktober 1983 mit 241 Toten. Zudem machen die USA Akil für die brutale Geiselnahme von Deutschen und US-Bürgern in den 1980er Jahren im Libanon verantwortlich.

Im Juli hatte die israelische Armee bei einem gezielten Angriff in der libanesischen Hauptstadt bereits den Hisbollah-Militärchef Fuad Schukr getötet. Akil hatte vor der Tötung Schukrs als "zweithöchster" militärischer Kommandeur der pro-iranischen Miliz gegolten.

Israel: Wollen keine Ausweitung des Konflikts

Der getötete Akil gehört zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah.

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Die israelische Armee erklärte nach der Tötung Akils, keine Ausweitung des Konflikts zu wollen. "Wir zielen nicht auf eine breite Eskalation in der Region ab", sagte Militärsprecher Daniel Hagari vor Journalisten. "Wir handeln im Einklang mit den definierten Zielen (des Krieges) und werden dies auch weiterhin tun." Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant schrieb unterdessen im Onlinedienst X, die "Feinde" Israels hätten keinen "Zufluchtsort" mehr.

Die iranische Botschaft in Beirut verurteilte den Angriff in dem Vorort der Hauptstadt im Onlinedienst X als "Wahnsinn" und erklärte, die "israelische Arroganz" habe "alle Grenzen" überschritten. Die vom Iran unterstützte und mit der Hisbollah verbündete islamistische Palästinenserorganisation Hamas schrieb in einer Erklärung von einer "brutalen und terroristischen Aggression".

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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