Tesla klettert um 14,6 Prozent: Trump-Sieg treibt Wall Street auf Rekordhoch
Wirtschaft
Börsianer setzen darauf, dass die heimischen Unternehmen von Trumps Steuer- und Handelspolitik und seinem Credo "America First" nach seiner Wiederwahl zum US-Präsidenten stark profitieren werden. Das Resultat: Alle drei Indizes markieren Rekordhochs. Eine Trump-Rally vollzieht auch der Dollar.
Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat die Wall Street steil nach oben und auf Allzeithoch getrieben. Der Dow-Jones-Index stieg um 3,6 Prozent auf 43.730 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewannen 2,5 bzw. 3,0 Prozent. Alle drei Indizes markierten Rekordhochs, der Dow machte den höchsten Satz seit zwei Jahren. Dabei wurden an der NYSE 1.733 (Dienstag: 2.249) Kursgewinner gezählt, denen 1.086 (546) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 42 (44) Titel.
Trump kann seine Vorhaben Deregulierung, Steuersenkungen, Zölle und eine harte Linie bei der Einwanderung womöglich weitgehend widerstandslos durchsetzen, denn seine Republikanische Partei scheint in beiden Häusern des Kongresses die Mehrheit errungen zu haben.
Wirtschaft 06.11.24 Rekordhochs dank "America First" Trump-Sieg euphorisiert US-Börsen
"Seit mehreren Monaten dokumentieren wir nun die Korrelation zwischen der Marktentwicklung und den Umfragewerten von Donald Trump (…). Es überrascht daher nicht, dass die Aktienmärkte stark gestiegen sind angesichts der Tatsache, dass die Ergebnisse heute Morgen in Richtung der Republikanischen Partei zeigten", erklärte Marktstratege Paul Hickey von Bespoke Investment.
Trump befeuert Dollar und Bitcoin
Eine Trump-Rally vollzog auch der Dollar, der Dollarindex stieg um 1,6 Prozent. "Der sogenannte 'Trump-Trade' ist in vollem Gange", kommentierte Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote die Aufwertung des Greenback. Der "Trump-Trade" ist eine Wette darauf, dass die von Trump vorgeschlagene Politik, darunter niedrigere Steuern und Handelszölle, die Inflation anheizen und zu höheren Zinssätzen führen wird. Zudem führt eine protektionistische Wirtschaftspolitik zu einer Aufwertung der heimischen Währung, weil die Nachfrage nach Importen, die in ausländischen Währungen bezahlt werden, nachlässt.
Wirtschaft 05.11.24 Bitcoin, Trump-Aktie, Anleihen So steht es um die "Trump Trades"
Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin erreichte im Verlauf ein Rekordhoch. Trump gilt als "krypto-freundlich". Zudem stelle der Bitcoin eine Absicherung gegen den erwarteten Anstieg der Inflation dar, hieß es. Staatsanleihen wurden verkauft. Im Gegenzug sprangen die Renditen nach oben. Anleger setzten darauf, dass unter Trumps Präsidentschaft die Staatsverschuldung massiv steigen wird. Der festere Dollar und die deutlich höheren Marktzinsen drückten den Goldpreis um 3 Prozent. Öl wurde neben dem Dollar zusätzlich belastet von einem Anstieg der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche. Allerdings erholten sich die Rohölpreise deutlich von den Tagestiefs. Unter Trump drohen dem Iran schärfere Sanktionen, was zu Angebotsverknappungen führen könnte.
Unter den Einzelwerten machte die Aktie der Trump-Gesellschaft Trump Media & Technology Group einen Satz von 5,8 Prozent. Tesla kletterten um 14,6 Prozent. Gründer und CEO Elon Musk hatte Trump im Wahlkampf unterstützt, der revanchierte sich, indem er während seiner Dankesrede Musk als "Super-Genie" lobte. Im Windschatten von Bitcoin ging es mit der Aktie der Kryptobörse Coinbase um 31,3 Prozent aufwärts. Spekulationen auf eine weniger strenge Regulierung und höhere Zinseinnahmen beflügelten Bankentitel. JP Morgan, Goldman Sachs und Bank of America verteuerten sich um bis zu 13,1 Prozent. Der Bankensektor im S&P-500 legte um 10,7 Prozent zu.
Schlechter als der Markt liefen Aktien von Schusswaffenherstellern und Zulieferern der Branche, obgleich die Republikaner tendenziell lockere Waffengesetze befürworten. Der Kurs des Herstellers von Munition und Schusswaffenkomponenten Ammo tendierte unverändert. Bei Smith & Wesson (-5,3%) dürften Anleger Gewinne mitgenommen haben; die Aktie war im zurückliegenden Monat um gut 9 Prozent gestiegen.
Wirtschaft 06.11.24 "Prozess in vollem Gange" Trump kann Boom bei erneuerbaren Energien nicht stoppen
Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche dürften es unter einer Regierung Trump schwerer haben, denn er hat angekündigt, nicht abgerufene Gelder zurückzuhalten, die im Rahmen des Inflation Reduction Act der Branche auf die Sprünge helfen sollten. Plug Power sackten um 22,1 Prozent ab und First Solar um 10,2 Prozent. Super Micro Computer stürzten nach schwachen Geschäftszahlen und Ausblick um 18,1 Prozent ab. Exact Sciences brachen gar um 23,5 Prozent nach einer gesenkten Prognose ein.
Quelle: ntv.de, jki/DJ