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Coronavirus News am Sonntag: Die wichtigsten Entwicklungen zu Sars-CoV-2 und Covid-19

April 26
10:26 2020

Mehr Nachfrage, schlechte Ernten, Coronakrise: Frische Lebensmittel werden teurer. Bundestagspräsident Schäuble plädiert dafür, nicht alles der Krise unterzuordnen. Der Überblick.

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Schlechter Jahresstart für die Deutsche Bank

8.00 Uhr: Kommenden Mittwoch will die Deutsche Bank eine Zwischenbilanz ziehen für das erste Quartal 2020. Sie dürfte schlecht ausfallen. Analysten rechnen für den Drei-Monats-Zeitraum vor Steuern im Schnitt mit rund 250 Millionen Euro Verlust. Unter dem Strich könnten es demnach 370 Millionen Euro Miese werden. Im ersten Quartal 2019 hatte die Deutsche Bank knapp 200 Millionen Euro verdient. Marktbeobachter rechnen damit, dass Deutschlands größtes Geldhaus dieses Jahr wieder mit Verlust beenden wird – sowohl vor Steuern als auch nach Steuern. Es wäre das sechste Verlustjahr in Folge.

2019 hatte ein Konzernumbau tiefe Löcher in die Bilanz der Bank gerissen: 5,7 Milliarden Euro Minus. Vorstandschef Christian Sewing stellte die Deutsche Bank grundlegend neu auf: Tausende Jobs werden gestrichen, das Investmentbanking wird gestutzt. Stattdessen wird die Unternehmensbank zum Kern des Instituts. Sie kümmert sich um Mittelständler, Familienunternehmen und multinationale Konzerne. Den Aktienkurs stützte das nur kurzfristig: Nachdem das Papier Mitte Februar erstmals seit langem wieder mehr als 10 Euro gekostet hatte, ging es im Corona-Crash zeitweise bis auf knapp 4,45 Euro nach unten.

Mafiosi als Krisengewinner

7.55 Uhr: In Italien sorgt der Fall eines Mafia-Bosses für Empörung. Camorra-Pate Pasquale Zagaria müsste eigentlich noch einige Jahre hinter Gittern sitzen, darf wegen der Krise im Land nun aber in den Hausarrest.

Der 60-jährige Zagaria wurde laut der Nachrichtenagentur Ansa 2007 wegen Mafiaverbrechen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Wegen einer Krankheit entschied ein Gericht, dass seine gesundheitliche Versorgung im Gefängnis nicht garantiert sei. Er wurde von Sardinien in die Stadt Brescia in der Lombardei geschickt.

Dieser Beschluss empörte viele, besonders in den Rechtsaußen-Parteien. Die Lega, die in Rom in der Opposition ist, warf der Regierung Fahrlässigkeit vor. Sie gefährde damit die Sicherheit der Bürger. Auch ein Opferverband meldete Bedenken an. Das Ressort von Justizminister Alfonso Bonafede sagte am Freitag eine Prüfung zu, wie die Ansa schrieb.

Italien ist von der Corona-Welle besonders schwer betroffen. Um die Ansteckungsgefahr in den chronisch überfüllten Gefängnissen zu entschärfen, wurden Strafen verkürzt und manche Häftlinge mit weniger schweren Vergehen in Hausarrest geschickt. Darunter sind auch einige Mafiosi.

Erste Lockerungen für Profibasketballer in den USA

7.37 Uhr: Die Basketballer aus der nordamerikanischen Profiliga NBA dürfen Medienberichten zufolge unter bestimmten Bedingungen bald wieder in ihren Clubs trainieren. Sollten die behördlichen Bestimmungen der lokalen Regierungen es nicht verbieten, können die Profis dort von Freitag an auf freiwilliger Basis wieder individuelle Einheiten absolvieren, berichten die Nachrichtenagentur AP und ESPN. Teamtrainings sind in der Corona-Krise hingegen weiterhin nicht erlaubt.

Die NBA hat ihre Saison seit knapp sieben Wochen unterbrochen. Commissioner Adam Silver hatte immer wieder betont, dass es frühestens im Mai einen Beschluss geben könne, ob die Spielzeit zu Ende gebracht wird. Es gibt derzeit keinen festen Termin, wann darüber entschieden werden soll.

Frische Nahrungsmittel deutlich teurer als im Vorjahr

5.00 Uhr: Laut einer Untersuchung der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI) in Bonn kosten frische Lebensmittel diesen April rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Schuld ist zum Teil die Corona-Krise. Besonders deutlich ist der Preisanstieg bei manchen Gemüse-Sorten. Teilweise sei im April ein Preisaufschlag von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu verzeichnen, sagt AMI-Experte Thomas Els der Deutschen Presse-Agentur. Dafür verantwortlich sei vor allem Kohlgemüse wie Brokkoli oder Blumenkohl, das zu dieser Jahreszeit in Frankreich und Spanien geerntet werde. Hinter der Preissteigerung könnte ein Mangel an Erntehelfern wegen der Reisebeschränkungen stecken. Doch nicht jede Preissteigerung geht auf das Konto der Pandemie: Beim Schweinefleisch spiele laut AMI die weltweite Nachfrage eine Rolle, bei Äpfeln die im vergangenen Jahr knapper ausgefallene Ernte.

Argentinien erlaubt Spaziergänge

4.27 Uhr: Argentinien hat seine strengen Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus bis zum 10. Mai verlängert – allerdings mit einigen Lockerungen. Die Maßnahmen gelten nur noch in Ballungsräumen mit mindestens 500.000 Einwohnern, wie Präsident Alberto Fernández am Samstag in einer Ansprache an die südamerikanische Nation verkündete. Zudem dürfe neuerdings jeder für bis zu eine Stunde am Tag sein Zuhause verlassen, sich aber nicht mehr als 500 Meter davon entfernen.

Die Regierung des südamerikanischen Landes hatte am 20. März weitreichende Ausgangsbeschränkungen verfügt und diese seitdem mehrmals verlängert. Landesweit dürfen demnach die Menschen – mit Ausnahme einiger Berufsgruppen – ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Erlaubt waren bisher nur Besorgungen in nahe gelegenen Lebensmittelgeschäften und Apotheken.

Nach offiziellen Angaben infizierten sich bislang 3780 Menschen in Argentinien nachweislich mit dem Coronavirus. 185 von ihnen starben demzufolge.

Frankreich: Ab 11. Mai schrittweise aus der Abriegelung

4.15 Uhr: Frankreichs Premierminister Edouard Philippe wird am Dienstag den Plan der Regierung zur Lockerung der Corona-Auflagen vorstellen. Es seien 17 Prioritäten festgelegt worden, nach denen das Land schrittweise ab 11. Mai aus der Abriegelung geführt werden soll, teilte das Büro des Premiers der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag in Paris mit.

Dazu gehören unter anderem die Wiedereröffnung von Schulen, die Rückkehr Beschäftigten an ihren Arbeitsplatz und die Wiederaufnahme des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs sowie die Bereitstellung von Masken und Desinfektionsmittel.

Insgesamt starben seit Beginn der Corona-Krise in Frankreich Anfang März bereits mehr als 22.600 Menschen. Damit gehört Frankreich neben den USA, Italien und Spanien zu den Ländern mit den meisten Corona-Todesfällen. Seit dem 17. März gilt eine strikte Ausgangssperre.

Trump: Corona-Pressekonferenzen sind "Zeit und Mühe nicht wert"

3.56 Uhr: US-Präsident Donald Trump ist der Ansicht, seine täglichen Pressekonferenzen zur Corona-Krise seien seine Zeit nicht wert. Die Medien würden "Rekord-Einschaltquoten erhalten und das amerikanische Volk bekommt nichts als Fake News", schrieb der Präsident am Samstag im Onlinedienst Twitter. "Das ist die Zeit und Mühe nicht wert!" Hintergrund sind Trumps Äußerungen über mögliche Desinfektionsmittel-Injektionen für Corona-Patienten, die vor zwei Tagen für Fassungslosigkeit und Spott gesorgt haben.

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