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Atommüll-Endlager: Wo droht das nächste Gorleben?

September 17
19:17 2020
Castoren im Zwischenlager Grundremmingen (Archivbild) Icon: vergrößern

Castoren im Zwischenlager Grundremmingen (Archivbild)

Foto: Stefan Puchner/ dpa

Der Ort, der einmal die gefährlichste Müllkippe Deutschlands werden sollte, ist ein Idyll. Die Luft riecht nach Wald, ein Specht landet an einem Baumstamm, Schmetterlinge ziehen ihre Kreise. Wolfgang Ehmke geht bis zu einem grünen Zaun. 65 Meter entfernt, am Tor zum Bergwerk Gorleben, sitzt ein einsamer Wachmann unter einem Sonnensegel.

Ehmke, ein pensionierter Lehrer mit rosafarbenem Halstuch und grauer Schirmmütze, protestiert seit mehr als 40 Jahren gegen ein Atommüll-Endlager in Gorleben. Seit 30 Jahren ist er Sprecher der ­Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. "Ich hoffe", sagt Ehmke und zeigt auf das Gelände des Salzstocks, "dass das irgendwann wieder uns gehört." Dass Gorleben endgültig ausscheidet als Lagerstätte für 27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfälle. Ehmke hofft es. So recht daran glauben mag er nicht.

Im Jahr 2017 hat in Deutschland die Suche nach einem unterirdischen Endlager neu begonnen. Es sollte ein Verfahren werden, dem die Bürger vertrauen können. Der erste Härtetest folgt in wenigen Tagen. Am 28. September will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die sogenannten Teilgebiete vorstellen, die potenziell für ein Endlager infrage kommen. Dutzende Landräte und Bürgermeister, Hunderttausende Bürger werden erfahren, dass der gefährlichste Müll aus 60 Jahren Kernkraft bei ihnen landen könnte.

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