Staatsanwalt nennt es “Angriff”: Ein Toter bei Explosion vor Oberstem Gericht in Brasilien
Politik
Mitten im Regierungsviertel der brasilianischen Hauptstadt kommt es zu zwei Explosionen. Die Polizei meldet einen Toten, die Staatsanwaltschaft geht von einem Angriff aus. Der Oberste Gerichtshof ist schon länger das Ziel von rechtsextremen Bolsonaro-Anhängern.
Bei zwei Explosionen vor dem Obersten Gerichtshofes in der brasilianischen Hauptstadt Brasília ist am Abend ein Mann ums Leben gekommen. In einer Erklärung des Gerichts hieß es, dass zwei heftige Explosionen kurz nach Ende einer Sitzung, gegen 19.30 Uhr (Ortszeit), zu hören waren. Die Richter und Mitarbeiter des Gerichts evakuierten das Gebäude.
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Die Polizei hatte zunächst mitgeteilt, dass ein Gegenstand vor dem Gerichtsgebäude in der Hauptstadt explodiert war, aber keine weiteren Details genannt. Die Feuerwehr bestätigte später den Todesfall, identifizierte den Mann jedoch nicht. Aufnahmen in den lokalen Medien ließen ebenfalls auf zwei Explosionen vor dem Gericht schließen, wobei zwischen der ersten und der zweiten Explosion etwa 20 Sekunden lagen.
Der Vorfall ereignete sich auf dem Platz der drei Mächte in Brasília, auf dem sich die wichtigsten Regierungsgebäude befinden. Die Polizei sperrte alle Zugänge zu dem Gebiet, in dem der Oberste Gerichtshof, der Kongress und der Präsidentenpalast liegen. Die brasilianische Bundespolizei erklärte, dass sie Ermittlungen durchführe und nannte zunächst kein Motiv.
Präsident Lula kurz zuvor im Nachbargebäude
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José Chrispiniano, ein Sprecher des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, sagte, der 79-jährige Staatschef sei zum Zeitpunkt der Explosion nicht im benachbarten Präsidentenpalast gewesen. Brasiliens Generalstaatsanwalt bezeichnete die Vorfälle in sozialen Medien als "Angriff". Der Präsident hätte seinen Amtssitz nur wenige Minuten vor den Explosionen verlassen. Das Medienunternehmen UOL berichtete, in der Nähe des Obersten Gerichts sei ein Mann mit Sprengstoff gesehen worden.
Der Oberste Gerichtshof ist in den letzten Jahren zur Zielscheibe von Drohungen rechtsextremer Gruppen und Anhängern des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro geworden. Zuvor war eine weitere Explosion außerhalb des brasilianischen Kongresses zu hören, die jedoch offenbar keine Schäden verursachte.
Quelle: ntv.de, mau/AP/rts