Schreien, Anzeigen, Eskalation: Frauke Ludowig: Ihr härtester Job im “Sommerhaus”?
Unterhaltung
Das "Sommerhaus der Stars" ist zurück – und mit ihm ein Wiedersehen, das selbst die hartgesottene Moderatorin Frauke Ludowig fordert. Von brüllenden Kandidaten bis zu Absurditäten wie hart gekochten Eiern: Dieses Treffen eskaliert! Zwischen Vorwürfen, Drama und Psychospielchen bleibt nur eins: Vorfreude auf das "Sommerhaus der Normalos"?
'Liebe Frauke! Wie hältst du das nur aus? Nimm deine Beine in die Hand und lauf!' Am Dienstagabend, den 26. November, läuft bei RTL und RTL+ zeitgleich das große Wiedersehen vom "Sommerhaus der Stars" – wer auch immer mit "Stars" gemeint ist, denn der wahre und einzige Star in dieser "toxischen" Konstellation von Leuten, die größtenteils ganz offensichtlich "keinerlei Erziehung genossen haben", ist unsere Frauke.
Ja, lieber Leser, Sie können jetzt gern argumentieren, Ludowig ist in dem Geschäft ein alter Hase und hat schon ganz andere Kaliber gehandelt. Und vielleicht sagt man das auch jedes Jahr, aber: So schlimm war ein Wiedersehen noch nie!
Obschon Frauke, gewohnt souverän in ihrer Moderation, nicht zum ersten Mal mit Zanknudeln und Brüllbojen zu tun hat, ist auch ihr anzumerken, dass ihr dieser Job alles andere als leichtfällt. Noch einmal war die ehemalige Bauernhof-WG aus Bocholt-Barlo zusammengekommen, um Bilanz zu ziehen. Ein großes Problem: Man hat ob der vielen Schreiereien einzelner Protagonisten sehr oft überhaupt nicht verstanden, was gesagt wurde. Fraukes Gesichtsausdruck im Verlauf der Sendung: immer genervter.
"Es gibt jede Menge aufzuarbeiten", sagt sie. Gemeint ist damit unter anderem: "das berühmte Messerdrama zwischen Sam und Emma", die "Allianz-Turbulenzen" oder aber "das große Reizthema VEGAN". Beglückwünscht werden zu Beginn dieser "Kindergarten"-Runde "die ewigen Verlierer" Sam und Rafi. Doch das Siegerpaar hat keinen Grund, stolz auf sich zu sein.
Was folgt, ist eine Aneinanderreihung von Wahnsinn in Bildern. Wir sehen Rafi Rachek, der gefühlt pausenlos brüllt, Tessa Bergmeier, die offensichtlich eine Panikattacke erleidet und das Studio verlässt, und Gloria Glumac, die Umut Tekin zwei hart gekochte Eier schenkt, damit dieser endlich mal welche besitzt.
"Wir prostituieren uns alle (…) ein bisschen"
Leute, die keinen Respekt haben, verlangen Respekt. Leute, die sich wie die Axt im Walde benehmen, werfen anderen vor, sich wie die Axt im Walde zu benehmen. Das mutet – man kann das kaum anders sagen – regelrecht schizophren an. Es wird dazwischengebrüllt, ein Vorwurf folgt auf den nächsten, und immer wieder ist die Rede von "Anzeige" und "Unterlassungserklärung".
Der Zuschauer atmet auf, als Frauke zwischendurch ankündigt, dass es demnächst erstmals ein "Sommerhaus der Normalos" geben wird. Ja, bitte, bitte! Wir müssen uns dringend von diesen Krawallbürsten, die sich für den Nabel der Welt halten, erholen!
Bei einem der Rückblicke gerät erneut die Beziehung von Emma und Umut in den Fokus. Von "Prostitution" ist die Rede, und nun schreitet Raúl Richter ein und sagt: "Wir prostituieren uns alle in diesem Business ein bisschen." Theresia Fischer, die dem Wiedersehen krankheitsbedingt nicht beiwohnen kann, wird von ihrem Partner Stefan Kleiser kämpferisch vertreten.
Noch immer fühlt er sich von Sams "Stiefelknecht" Rafi diffamiert und wirft ihm vor, "keine Grundmoral" zu haben. Die Fronten sind verhärtet, die Stimmung kocht nicht hoch, sie ist schon lange gekippt. Rafi, der bei diesem Wiedersehen mehrfach aus der Haut fährt, moniert, sich bei Kleiser dreimal für seine verbalen Entgleisungen im Sommerhaus entschuldigt zu haben. Auch ein erneuter Versuch, dem Zahnarzt die Hand zu reichen, scheitert. Daraufhin wirft Rachek dem 59-Jährigen vor, sich nie mit seiner "Biografie auseinandergesetzt" zu haben: "Dann wüsstest du, dass ich für tausende Menschen ein Vorbild bin."
Willkommen auf der "Sitzbank der schlechten Erziehung"
Gelegentlich wird versucht, die Kandidaten oder gewisse Situationen psychologisch zu analysieren, was redundant ist, denn: Es gibt "keine gemeinsame Schnittmenge". Auch nicht, als Tessas "rechtsradikale, extremistische" Herangehensweise erneut Thema ist. Es sei wichtig, auf Tierleid aufmerksam zu machen, so der gemeinsame Konsens, aber bitte nicht so! Die "militante" Tierschützerin habe mit ihrer Art das Gegenteil dessen erreicht, was sie wollte. Eine wichtige Botschaft sei von ihr vollkommen falsch rübergebracht worden.
Kritik an ihr kommt vor allem von Tobias Pankow, dem Ex-Partner von Sarah Kern. Der ehrenamtliche Jäger ist es leid, von der Veganerin "Mörder" genannt zu werden. Es ist dringender denn je, Tieren eine Stimme zu geben, aber nicht, indem man Menschen "persönlich angreift". Auch hier steht eine Anzeige im Raum. Kleiser betont: "Du ziehst deine vegane Welt rechtsradikal durch. Wenn du Bundeskanzlerin wärest, hätten wir jetzt alle einen Gemüsegarten."
Am besten bei diesem Wiedersehen kommen jene weg, die sich zurückhalten, gar mental abschalten. In jeder Beziehung gibt es Probleme. Oliver Sanne sagt, er sei von Haus aus faul, seine Partnerin hingegen sehr fleißig, aber es kommt immer darauf an, ob man auf Augenhöhe streitet. Das war im Sommerhaus oft nicht der Fall. Zwei Beziehungen hielten der Belastungsprobe nicht stand. Bei Sam und Rafi gibt es zudem den Vorwurf einer "Deal-Beziehung", was beide bestreiten.
Manche seien durch das Sommerhaus gemeinsam gewachsen, andere haben sich "auf Insta blockiert", und es ist nichts Neues, dass wir es hier mit "einem Geschäftsmodell" zu tun haben. Das Sommerhaus zählt zu den erfolgreichen Reality-TV-Formaten. Oder wie man auch sagen kann: Willkommen auf der "Sitzbank der schlechten Erziehung"! Und nun: Fernsehpreis bitte für unsere Frauke! Obschon sie in dieser Ballaballa-Runde gesessen hat, hat sie wie kein anderer Steher-Qualität bewiesen.
Quelle: ntv.de