Reaktion auf Tötung Nasrallahs: Iran startet Raketenangriff auf Israel
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Am frühen Abend warnen die israelischen Behörden vor einem drohenden Angriff des Iran. Wenig später feuert Teheran tatsächlich Raketen ab. In Israel sind starke Explosionen zu hören.
Der Iran hat laut dem israelischen Militär mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Im ganzen Land sei Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee mit. Eine dpa-Korrespondentin berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören. Auch in Jerusalem und im Jordantal wurde von Explosionen berichtet. Laut einem Zeugen der Nachrichtenagentur Reuters sind iranische, in Richtung Jerusalem abgefeuerte Raketen über jordanischem Luftraum abgefangen worden.
Kurz vor der Attacle hatte die Armee die Menschen in Israel aufgerufen, sich auf einen "groß angelegten" iranischen Angriff vorzubereiten und sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Auch die US-Botschaft in Israel rief ihre Mitarbeiter und deren Angehörige an, sich in Sicherheit zu bringen. Die iranischen Revolutionsgarden erklärten, der Angriff auf Israel sei eine Reaktion auf die Tötung des Chefs der pro-iranischen Hisbollah bei einem israelischen Luftangriff in Beirut am Freitag.
Schon im April hatten Irans Revolutionsgarden zum ersten Mal in der Geschichte der Islamischen Republik einen direkten Angriff auf Israel ausgeführt. Dabei feuerten die IRGC-Luftstreitkräfte mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörper auf ihren Erzfeind. Der Angriff wurde erfolgreich abgewehrt. Der Iran reagierte damit auf die Tötung hochrangiger Generäle, die bei einem mutmaßlich israelischen Angriff in Syrien getötet worden waren.
Israels Militär und Geheimdienste hatten zuletzt Irans Verbündete in der Region erheblich geschwächt. Ende Juli etwa wurde der Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran getötet. Irans Staatsführung schwor daraufhin Rache. Am vergangenen Freitag wurde mit Hassan Nasrallah, Chef der libanesischen Schiitenorganisation Hisbollah, ein weiterer und zentraler Verbündeter Teherans getötet. Zuvor hatten explodierende Funkempfänger, sogenannte Pager, Hunderte Hisbollah-Funktionäre verletzt und etliche auch getötet. Es war seither unklar, ob und wie Irans militärische Führung darauf reagiert.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa