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Corona-Krise in den USA: Forscher befürchten fast 300.000 Corona-Tote bis Dezember

August 07
07:10 2020
Medizinisches Personal in Miami, Florida: Die Zahl der Todesopfer könnte rapide ansteigen Icon: vergrößern

Medizinisches Personal in Miami, Florida: Die Zahl der Todesopfer könnte rapide ansteigen

Foto: Maria Alejandra Cardona/ REUTERS

Die USA steuern auf eine Präsidentschaftswahl im Herbst zu, inmitten einer Pandemie ungeahnten Ausmaßes. Und nach den Berechnungen der Experten des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle könnten die kommenden Monate dem Land einen enormen Anstieg der Todesopfer durch die Folgen der Erkrankung bringen.

Bis Dezember könnten nach ihrem weithin beachteten Modell in den USA insgesamt fast 300.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus sterben. Das wären rund 140.000 Tote mehr als derzeit.

Allerdings zeigen die Berechnungen auch: Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Opfer bis 1. Dezember mit rund 228.000 deutlich geringer ausfallen. Dies erklärten die Wissenschaftler der Universität am Donnerstag.

Das Modell des Instituts zeigt bis 1. Dezember 295.000 mögliche Tote. Vor der jüngsten starken Zunahme der Neuinfektionen in den USA hatte das Modell bis 1. November noch rund 230.000 Toten errechnet.

Forscher sprechen von "tödlichem Kreislauf"

"Wir erleben in den Vereinigten Staaten eine Achterbahnfahrt", erklärte Institutsdirektor Christopher Murray. Sobald die Infektionen in einem Gebiet dramatisch ansteigen, tragen die Menschen Masken und befolgen die nötigen Vorsichtsmaßnahmen, sobald sich die Situation entspanne, verflüchtige sich aber auch die Vorsicht wieder, wie Murray kritisierte. "Das führt natürlich zu mehr Infektionen. Und der womöglich tödliche Kreislauf beginnt wieder von vorne", sagte er.

Bislang sind in den USA fast 160.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Erreger Sars-CoV-2 gestorben, wie Daten der Universität Johns Hopkins zeigen. Landesweit gibt es inzwischen fast fünf Millionen bestätigte Infektionen. Seit Mitte Juni hat die Zahl der Neuinfektionen in den USA wieder deutlich zugenommen. Im Schnitt meldeten die Behörden zuletzt rund 60.000 Neuinfektionen pro Tag – vor allem in Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes.

Der Kampf um ein Hilfspaket geht weiter

Die steigenden Virus-Zahlen belasten das Gesundheitssystem des Landes – und begleiten einen politischen Nervenkrieg in der Hauptstadt. Denn durch die Folgen der Coronakrise haben Millionen Amerikaner ihre Jobs verloren und sind dringend von staatlichen Hilfen abhängig.

Doch im Ringen um ein neues Hilfspaket zeichnet sich noch keine Einigung ab. "Ich denke, beide Seiten wollen zu einem Ergebnis kommen. Das sind die guten Nachrichten. Die schlechten Nachrichten sind, dass wir weit voneinander entfernt sind", sagte der republikanische Führer des US-Senats, Mitch McConnell, am Mittwoch in einem Interview mit dem Sender Fox News.

Demokraten und Republikaner liegen unter anderem wegen einer Fortsetzung der Sonder-Arbeitslosenhilfe in Höhe von 600 Dollar und der Verlängerung der Schutzregeln für Mieter über Kreuz.

Unterhändler Mark Meadows, Stabschef des Weißen Hauses, erklärte zuletzt auf CNN, Präsident Donald Trump stehe bereit, einseitige Maßnahmen in Bezug auf Arbeitslosenunterstützung und Mieterschutz zu ergreifen, falls Demokraten und Republikaner keine Einigung über das weitere Vorgehen erzielen könnten.

Icon: Der Spiegel

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