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Corona-Krise: Bundeswehr richtet Masken-Luftbrücke ein

April 26
16:29 2020

Die Bundesregierung kann auf Entspannung beim Thema Schutzmasken hoffen: In Leipzig landete am Sonntagmorgen eine riesige Frachtmaschine mit Nachschub für die deutschen Kliniken.

Es war gegen vier Uhr morgens, da landete auf dem Flughafen Leipzig eins der größten Flugzeuge der Welt. Aus dem Bauch der Antonov 124 holten Bundeswehrsoldaten kurz darauf in Kisten 8,3 Millionen Schutzmasken aus China. Nach langem Warten hatte man nun endlich Gewissheit. Trotz der weltweiten Nachfrage hatte eine eigens von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eingerichtete Taskforce endlich Nachschub für die deutschen Kliniken sichern können.

Die Antonov-Maschine, die sonst Helikopter oder gepanzerte Fahrzeuge für die Nato rund um den Globus fliegt, ist nur der Auftakt zu einer regelrechten Luftbrücke für Schutzmasken. In den kommenden Tagen werden noch zwei weitere Jets in Leipzig erwartet. Insgesamt sollen so 25 Millionen Schutzmasken geliefert und dann in ganz Deutschland verteilt werden. Als Absicherung für die wertvolle Ware steht die Bundespolizei bereit.

Die Schutzmasken sind der Mangelartikel in der Coronakrise. Viel zu spät hatte sich Deutschland weltweit um Nachschub gekümmert. Zunächst beauftragte die Bundesregierung die Beschaffungsämter der Bundeswehr und des Zolls mit der Aufgabe, ausreichend Material einzukaufen. Da beide Organisationen mit großen Bestellungen Erfahrungen haben, schienen sie für die Aufgabe sehr gut geeignet.

Maskenbeschaffung Chefsache

Schon nach einigen Wochen aber stellte sich heraus, dass die Apparate zu träge waren, um in dem dynamischen Markt erfolgreich zu sein. Während andere Nationen wie die USA oder Israel Emissäre mit Geldkoffern um den Globus schickten, war man in Koblenz und Bonn mit den vielen Angeboten schlicht überfordert. Nicht selten gingen die Beamten zudem so bürokratisch vor, dass die Masken-Deals scheiterten und andere Nationen zugriffen.

Seitdem hat Gesundheitsminister Jens Spahn die Masken zur Chefsache erklärt. Genervt von der schlechten Performance der Beschaffungsämter stellte er unter der Leitung des Abteilungsleiters Ingo Behnel in seinem Haus eine eigene Taskforce auf, die seitdem direkt mit Herstellern und Zwischenhändlern verhandelt, Verträge abschließt und die Lieferung überwacht.

Eingebunden in die Taskforce sind neben einigen Beamten des Ressorts auch Experten großer deutscher Unternehmen wie Lufthansa, BASF oder dem Otto-Versand. Da alle diese Firmen etablierte Kontakte nach China haben und dort auch mit Personal vor Ort bei der Logistik helfen konnten, wurde der Einkauf einfacher.

Seitdem die Taskforce steht, lernte man einiges dazu. So holte man sich kurz nach dem Start eine in­ter­na­tio­na­le Kanz­lei dazu, um die Verträge auszuhandeln. Da es mittlerweile viele Betrüger gibt, die minderwertige Ware anbieten, prüft der TÜV Nord stichprobenartige Lieferungen, bevor sie in Chi­na abheben.

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