Bitcoin über 90.000-Dollar-Marke: Steigende Inflation lässt Wall Street kalt
Wirtschaft
Der Schwung durch die Wahl von Donald Trump lässt an den US-Börsen etwas nach. Auch die mit Spannung erwarteten Inflationsdaten liefern der Wall Street keine Impulse. Der Bitcoin steigt allerdings in ungeahnte Höhen.
Nach einem Anstieg der US-Inflation haben sich die US-Börsen kaum bewegt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss moderate 0,1 Prozent höher auf 43.958 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab dagegen 0,3 Prozent auf 19.230 Zähler nach. Der breit gefasste S&P 500 ging kaum verändert bei 5985 Stellen aus dem Handel.
Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im Oktober zwar um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, nach 2,4 Prozent im September. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten mit diesem Wert allerdings gerechnet. "Und da die Inflation stabil bleibt, dürfte sich das herrschende Narrativ am Markt nach den heutigen Daten nicht wesentlich ändern", sagte Josh Jamner, Stratege beim Vermögensverwalter ClearBridge in New York. Insbesondere stehen die Daten nach Einschätzung von Experten einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Dezember nicht entgegen.
Bitcoin gefragt
Im Fokus der Anleger stand weiterhin auch die Politik. Die Hoffnung der Anleger auf regulatorische Lockerungen nach dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident trieb den Bitcoin zeitweise über die 90.000-Dollar-Marke. Die umsatzstärkste Kryptowährung kletterte um bis zu 5,9 Prozent auf 93.480 Dollar und war damit so teuer wie nie. "Dass Trump den Bitcoin beflügeln würde, war vor der Wahl weitestgehend Konsens in der Community", sagte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Broker CMC Markets. Der Republikaner hatte im Wahlkampf angekündigt, eine nationale Bitcoin-Reserve anzulegen und die USA zum "Krypto-Zentrum des Planeten" zu machen. "Dass die Mutter aller Kryptowährungen aber keine Woche später schon bei 90.000 Dollar notieren würde, überrascht doch etwas", konstatierte Oldenburger.
VW-Invest treibt Rivian an
Gefragt waren auch die Papiere des Tesla-Rivalen Rivian, die um fast 14 Prozent zulegten. Volkswagen hatte seine Investition in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem angeschlagenen Elektroautobauer aufgestockt. Eine optimistische Prognose bescherte unterdessen Spotify ein neues Allzeithoch. Die US-notierten Papiere des schwedischen Musikstreamingdienstes kletterten um bis zu 12,5 Prozent auf 472 Dollar – den höchsten Stand in der Firmengeschichte. Am Ende stand noch ein Plus von gut elf Prozent. Für negatives Aufsehen sorgte dagegen Spirit Airlines mit einem Kurseinbruch um fast 60 Prozent. Die angeschlagene US-Fluglinie steht einem Medienbericht zufolge kurz vor der Insolvenz.
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Quelle: ntv.de, mau/rts