Engpässe nach Hurrikan: Knapp 2000 Tankstellen in Florida ohne Benzin
Wirtschaft
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, appelliert an die Einwohner keine Panikeinkäufe zu tätigen, da das die Knappheit nur weiter verschlimmere.
Die Schlangen an den Tankstellen in Florida sind lang. Der Sturm treibt die Nachfrage nach Benzin im Bundesstaat deutlich nach oben: Inzwischen ist fast jede vierte Tankstelle ohne Treibstoff. Gouverneur DeSantis warnt vor Panikkäufen.
Der Hurrikan "Milton" ist an der Westküste Floridas auf Land getroffen. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde und sintflutartigen Regenfällen bedroht "Milton" nun den Großraum Tampa Bay, in dem mehr als drei Millionen Menschen leben. Der Sturm hat die Nachfrage nach Benzin im Bundesstaat deutlich in die Höhe getrieben, etwa bei einem Viertel der Tankstellen ist der Treibstoff ausverkauft.
Laut "CNN" meldet der Gaspreisüberwachungsdienst GasBuddy, dass 24,3 Prozent der Tankstellen im ganzen Bundesstaat ohne Treibstoff sind. Im Vergleich zum Montag ist das ein dramatischer Anstieg. Zu Wochenbeginn waren es nur 3 Prozent. Bei etwa 7.900 Tankstellen im Bundesstaat bedeutet diese Schätzung, dass mehr als 1.900 Tankstellen derzeit ohne Benzin sind.
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In den Gebieten entlang der Golfküste, für die eine Evakuierung angeordnet wurde, ist die Situation demnach noch viel schlimmer. In der Region Fort Myers-Naples waren 36,6 Prozent der Tankstellen leer, also mehr als jede dritte.
Weiter nördlich ist die Lage drastischer: 44 Prozent der Tankstellen im Raum Sarasota und 62 Prozent im Raum Tampa-St. Petersburg, also fast zwei von drei, hatten kein Benzin mehr. Sogar weiter im Landesinneren gab es Engpässe: In der Region Orlando-Jacksonville hatten mehr als 28 Prozent der Tankstellen kein Benzin mehr.
Der sprunghafte Anstieg der US-Treibstoffnachfrage angesichts des Hurrikans "Milton" und die Furcht vor Versorgungsunterbrechungen schieben derweil den Ölpreis an. Das US-Öl WTI und das Nordseeöl Brent wurden jeweils um 0,8 Prozent teurer auf 73,84 beziehungsweise 77,18 Dollar je Fass.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, appelliert an die Einwohner keine Panikeinkäufe zu tätigen, da das die Knappheit nur weiter verschlimmere. In einer Pressekonferenz versicherte DeSantis, dass der Staat daran arbeite, die Tankstellen, denen das Benzin ausgegangen ist, mit Notvorräten zu versorgen. Seinen Aussagen zufolge verfügt Florida über Reserven in Höhe von 110.000 Gallonen (416.395 Liter) Benzin und 268.000 (1.014.490 Liter) Gallonen Dieselkraftstoff.
Zwar sind diese Reserven schon etwas gesunken, derzeit seien aber 1,2 Millionen Gallonen beider Kraftstoffe auf dem Weg nach Florida. "Es gibt keinen Treibstoffmangel. Der Staat Florida wird weiterhin mit Treibstoff beliefert. Aber die Schlangen an den Tankstellen sind lang, und die Tankstellen sind schneller leer, als sie es sonst wären", zitiert "CNN" DeSantis.
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Experten gehen dem Bericht zufolge davon aus, dass sich die Situation nicht zwangsläufig nach dem Abklingen des Sturms verbessern werde. Sollte der Hafen von Tampa beschädigt werden, könne über ihn kein Benzin mehr in den Bundesstaat gelangen.
"Der Hafen von Tampa ist für die Versorgung eines Großteils des Bundesstaates von entscheidender Bedeutung", zitiert "CNN" den Energieanalysten Tom Kloza. "Er ist einer der wichtigsten Teile der Kraftstoffinfrastruktur im Land." Der Hafen ist derzeit wegen des Sturms geschlossen. In welchem Ausmaß der Hurrikan und die Sturmflut den Hafen beschädigt haben, ist derzeit noch ungewiss.
Quelle: ntv.de, jki
