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Viktor Orban: Ukraine bestellt ungarischen Botschafter ein

January 28
03:28 2023

Die Beziehung zwischen den Nachbarländern ist angespannt – Nun muss sich der ungarische Botschafter in der Ukraine für Äußerungen von Ministerpräsident Viktor Orbán verantworten. Weitere Maßnahmen schließt Kiew nicht aus.

Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich »inakzeptabe« über die Ukraine geäußert, nun hat das Land den ungarischen Botschafter einbestellt. Das hat der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleh Nikolenko, mitgeteilt.

Wie Nikolenko auf Facebook schreibt, habe Orbán vor Reportern die Ukraine mit Afghanistan verglichen und sie als »Land von niemandem« bezeichnet. Auch die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax berichtete.

In einem Interview mit dem ungarischen Staatsradio sagte Viktor Orbán der Nachrichtenagentur AP zufolge, die Entscheidung Deutschlands, Leopard-Panzer in die Ukraine zu schicken, sei sinnbildlich für die wachsende Rolle, die westliche Länder in dem Krieg spielen.

Anstatt die Ukraine zu bewaffnen, sollte der Westen »einen Waffenstillstand und Friedensgespräche« anstreben, sagte Orbán, ohne näher darauf einzugehen, was seiner Meinung nach solche Verhandlungen für die künftige territoriale Integrität der Ukraine bedeuten würden.

Die Ankündigung, den Botschafter einzubestellen, stellt einen neuen Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen den beiden Nachbarn dar. Ungarn hat wiederholt die Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland kritisiert und behauptet, sie hätten Moskau nicht entscheidend geschwächt, während sie die europäische Wirtschaft zu zerstören drohten. Diskutiert wurde auch, ob Ungarn die Europäer zwingen wollte, Fördergelder für Budapest freizugeben. Mehr dazu lesen Sie hier .

»Eine weitere herablassende Erklärung von Viktor Orbán über die Ukraine. Solche Aussagen sind kategorisch inakzeptabel«, schrieb Oleh Nikolenko auf Facebook. »Budapest setzt seinen Kurs der vorsätzlichen Zerstörung der ungarisch-ukrainischen Beziehungen fort und untergräbt damit die Möglichkeit eines weiteren Dialogs zwischen den beiden Nachbarländern erheblich.«

Der ungarische Botschafter werde zu einem offenen Gespräch ins Außenministerium der Ukraine einbestellt, heißt es weiter. »Wir behalten uns das Recht vor, andere Maßnahmen zu ergreifen.« Welche das sein könnten, schreib Nikolenko nicht.

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