US-Notenbank Fed erhöht Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte
Die Preise steigen in den USA nicht mehr so stark, die Notenbank Fed reagiert: Der Leitzins wird erneut angehoben – der Schritt fällt diesmal aber kleiner aus.
Die US-Notenbank Fed hat ihr Zinserhöhungstempo wie erwartet erneut verlangsamt. Der Leitzins steigt um 0,25 Prozentpunkte und liegt jetzt in einer Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent, wie die Fed nach ihrer jüngsten Zinssitzung in Washington bekannt gab. Analysten hatten diesen Schritt überwiegend erwartet.
Es ist die achte Zinserhöhung in Folge. Im Dezember hatte die Fed den Zins noch um 0,50 Punkte angehoben. Zuvor hatte sie den Leitzins viermal in Folge um je 0,75 Prozentpunkte erhöht. Anfang März 2022 hatte er noch in einer Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent gelegen.
Die Fed versucht, mit ihren Zinserhöhungen die immer noch hohe Inflation zu bekämpfen. Im Dezember sank die Inflationsrate in den USA auf 6,5 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell hatte schon im Dezember deutlich gemacht: »Wir werden den Kurs beibehalten, bis die Aufgabe erledigt ist.« Im Dezember sagte die Fed voraus, dass sie die Zinsen in diesem Jahr auf etwas mehr als 5 Prozent anheben will.
Auch der Internationale Währungsfonds IWF hatte in seiner jüngsten Konjunkturprognose betont, dass die Zentralbanken trotz erster Erfolge in ihrem Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise nicht nachlassen dürften. Die Schlacht sei noch nicht gewonnen.
Auch EZB-Anhebung erwartet
Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Mittelfristig strebt die Fed eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an. Steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben – oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate.
Mit einer solch straffen Geldpolitik wächst der Lehre nach aber auch das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass die Konjunktur abgewürgt wird. Allerdings war die US-Wirtschaft Ende vergangenen Jahres überraschend stark gewachsen, was Sorgen vor einer möglichen Rezession gemindert hat.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) steht vor einer weiteren Zinsanhebung. Es wird erwartet, dass der EZB-Rat bei seiner Sitzung an diesem Donnerstag den Leitzins im Euroraum erneut anheben wird.