“Unvereinbarkeit mit den Werten”: Rossmann boykottiert Tesla, weil Musk für Trump trommelt
US-Wahl 2024
Nichts weniger als Heuchelei unterstellt Rossmann Elon Musk. Der Tesla-Gründer verfolge mit seiner Automarke nachhaltige Ziele, unterstütze aber den Klimaleugner Trump, so das deutsche Unternehmen. Grund genug für die Drogeriekette, die Geschäftsbeziehungen mit Tesla zu beenden.
Die Drogeriekette Rossmann wird sich künftig keine Autos der Marke Tesla für ihren Fuhrpark mehr anschaffen. Als Grund für den Boykott nennt das Unternehmen in einer Pressemitteilung die "Unvereinbarkeit zwischen den Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk und den Werten, die Tesla mit seinen Produkten vertritt". Anschließend verweist es auf Musks Unterstützung für Donald Trump im US-Wahlkampf.
"Elon Musk macht keinen Hehl daraus, Donald Trump zu unterstützen. Trump hat den Klimawandel wiederholt als Schwindel bezeichnet – diese Haltung steht in krassem Gegensatz zur Mission von Tesla, durch die Produktion von Elektroautos einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten", so Raoul Roßmann, Sprecher der Geschäftsführung und Sohn des Firmengründers.
Aufgrund dieses Widerspruchs wird das Unternehmen künftig keine Tesla-Modelle mehr ordern. Der aktuelle Bestand werde aus Gründen der Nachhaltigkeit jedoch weiter genutzt, heißt es. Von insgesamt 800 Autos stehen im Fuhrpark 34 Tesla-Modelle.
Im Juni hatte Trump den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen während seiner Amtszeit verteidigt. "Es war eine Abzocke der Vereinigten Staaten, und ich habe sie beendet, weil ich dieses Geld nicht verschwenden wollte", sagte der Republikaner beim TV-Duell mit Amtsinhaber Joe Biden. Das Abkommen sei eine "Katastrophe" gewesen. Biden wies das seinerzeit zurück und betonte, die USA könnten nur gegen den Klimawandel kämpfen, wenn sie Mitglied des Abkommens seien. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Trump sich für Umweltverschmutzung und Klima interessiere, sagte der Demokrat.
Musk verbreitet Fake-Clips von Harris
Musk hat sich in der Vergangenheit des Öfteren offen für Trump als nächsten Präsidenten ausgesprochen und für dessen Wahlkampf getrommelt. Unmittelbar nach dem Attentatsversuch auf den Republikaner Mitte Juli schrieb er auf X: "Ich unterstütze Präsident Trump voll und ganz und hoffe auf seine schnelle Genesung." Verbunden damit teilte er ein Video, das Trump nach dem Vorfall mit hochgereckter Faust zeigt. In einem späteren Post fügte Musk an, den letzten Kandidaten von diesem Kaliber (engl. "this tough") hätten die USA mit Präsident Theodore Roosevelt gehabt.
Wirtschaft 03.08.24 Geld für Trump oder für Harris? US-Wahlkampf entzweit Tech-Milliardäre
Einen späteren Bericht, er unterstütze Trump mit 45 Millionen Dollar pro Monat, wies Musk allerdings als "lächerlich" zurück. Ende Juli verbreitete der Milliardär dann ein Fake-Video von Kamala Harris und verstieß damit gegen die Richtlinien seines eigenen Unternehmens. Mit der Überschrift "Das ist fantastisch" teilte er ein offensichtlich bearbeitetes Video aus der Harris-Kampagne auf X, das jedoch neu vertont wurde. Eine KI-generierte Stimme, die der von Harris ähnelt, spricht darin davon, dass sie deshalb aufgestellt worden sei, weil sie eine Frau und eine Person of Color ist. "Ich habe aber nicht die geringste Ahnung davon, wie man das Land regiert", sagt die Stimme weiter.
"Synthetische, manipulierte oder aus dem Zusammenhang gerissene Medien zu teilen", ist auf X laut den Richtlinien der Plattform verboten. Ausnahmen gelten nur, sofern es sich um Satire handele. Das hat Musk in seinem Post jedoch nicht kenntlich gemacht.
Quelle: ntv.de, lve/dpa/rts