Nachrichten in der Welt


Nachrichten der Welt

Transformationsprozess lahmt: OECD: Deutsches Miniwachstum schrumpft weiter

May 02
12:06 2024

Wirtschaft

Hinsichtlich 2025 gibt sich die OECD wieder optimistischer.

Hinsichtlich 2025 gibt sich die OECD wieder optimistischer.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeigt sich hinsichtlich des Wirtschaftswachstums in Deutschland weiterhin pessimistisch. Bereits ein zweites Mal korrigiert sie ihre Prognose nach unten. Grund sind Unsicherheiten hinsichtlich steuerlicher Anreize für "grüne" Investitionen.

Die Industriestaatenorganisation OECD hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland erneut nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr erwarten die OECD-Konjunkturexperten nur noch ein Plus von 0,2 Prozent, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Wirtschaftsausblick hervorgeht.

0d19bfc621ab64ba1e6048cbf7666fd3.jpg

Wirtschaft 02.05.24 Niedrigster Stand seit 2013 Internationale Investoren meiden Deutschland

Bereits im Februar hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem Zwischenbericht ihre Wachstumsprognose für Deutschland gesenkt. Statt der noch im November angenommenen 0,6 Prozent ging sie damals von 0,3 Prozent Zuwachs aus. Für das kommende Jahr rechnet die OECD dann mit mehr Schwung der deutschen Wirtschaft und einem Konjunkturplus von 1,1 Prozent.

Als Wachstumshemmnis sieht die Organisation vorrangig Unsicherheit mit Blick auf geplante steuerliche Anreize für "grüne" Investitionen, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Umwidmung von 60 Milliarden Euro im Etat 2021 in den Klima- und Transformationsfonds für nichtig erklärt hatte. Dies belaste das Vertrauen von Investoren. Auch hohe Zinssätze hätten Investitionen unter anderem auf dem Wohnungsmarkt gedrückt.

Mehr Kaufkraft durch steigende Löhne

Für das kommende Jahr geht die OECD von einem stabilen Wachstum der deutschen Exporte aus. Die zurückgehende Inflation und steigende Löhne führten zudem bereits zu mehr Kaufkraft und steigendem Privatkonsum, was der Wirtschaft zugutekomme. Private Investitionen werden laut der OECD-Prognose allmählich wieder anziehen – auch im Zuge neuer Lieferketten, der Digitalisierung und des Ausbaus erneuerbarer Energien.

46a20beb04c852c1664dcf605339c76f.jpg

Wirtschaft 01.05.24 Wagenknecht für Steuersenkung Deutsche Spritpreise EU-weit auf Spitzenplatz

Um private und öffentliche Investitionen in die Höhe zu treiben, sollte Deutschland aus Sicht der OECD die Verwaltung weiter digitalisieren und den Verwaltungsaufwand verringern. Auch raten die Fachleute zu mehr Flexibilität bei den Steuerregeln. Mehr Effizienz bei öffentlichen Ausgaben und weniger umweltschädliche Steuerausgaben würden Spielraum schaffen, um den großen Rückstau im Bereich der Infrastruktur anzugehen und "grüne" Investitionen zu fördern. Gegen den Fachkräftemangel empfiehlt die OECD mehr Anreize für Frauen, Ältere und Geringverdiener. Zudem sollten die Aus- und Fortbildung verbessert werden.

Weltweit erwartet die OECD in diesem Jahr ein Wachstum von 3,1 Prozent, im kommenden Jahr dann 3,2 Prozent. Im Euroraum geht sie von einem Zuwachs von 0,7 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent aus. Die in Paris ansässige OECD vereint Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Mittlerweile sind neben großen Volkswirtschaften wie Deutschland, den USA und Japan auch Schwellenländer wie Mexiko und Chile Mitglied.

Informationen zum heutigen Börsengeschehen finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

Neueste Beiträge

11:05 Werbung für E-Fuels: Kraftstofflobby tritt bei FDP-Parteitag auf und spendet 50.000 Euro

0 comment Read Full Article