Stephen Bannon: Donald Trumps Ex-Chefstratege wegen Betrugs angeklagt

Stephen Bannon
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Immer wieder kommt es im Umfeld von US-Präsident Donald Trump zu strafrechtlichen Ermittlungen. Nun hat die Justiz den früheren Trump-Berater Stephen Bannon ins Visier genommen. Gemeinsam mit drei weiteren Personen soll er Menschen mit einer Online-Spendenaktion abgezockt haben. Die Behörden haben Anklage erhoben, Bannon wurde festgenommen.
Bannon wird vorgeworfen, Bürger mit dem Spendenprojekt "We Build the Wall" gelockt zu haben. Bei der Crowdfunding-Kampagne wurde angegeben, Geld für die Grenzmauer zwischen den USA und Mexiko zu sammeln. Mehr als 25 Millionen Dollar sollen dabei von Hunderttausenden Spender eingegangen sein.
Bisher keine Stellungnahme von Bannon
Die genaue Anklage gegen Bannon lautet auf versuchten Überweisungsbetrug und auf versuchte Geldwäsche. In beiden Fällen liegt die Strafandrohung bei 20 Jahren. Dem Nachrichtensender CNN zufolge gab es von Bannons Anwalt zunächst keine Reaktion auf die Anklage. Auch die Nachrichtenagentur AP gibt an, dass ihre Bitte auf eine Stellungnahme von Bannons Sprecherin bisher unbeantwortet geblieben ist.
Der Anklageschrift zufolge versprach Bannon, hundert Prozent des gespendeten Geldes für das Projekt zu verwenden. Er und die anderen Angeklagten sollen jedoch Hunderttausende Dollar in anderer Weise eingesetzt haben. Zudem sollen die Beschuldigten Rechnungen gefälscht haben.
Bannon gehört zu den einflussreichsten Stimmen im ultrakonservativen Lager der US-Politik. Bevor er im Wahlkampf 2016 zum Wahlkampfchef von Trump wurde, war er der Herausgeber der für ihre ultrarechten Verschwörungsmythen bekannten Website Breitbart News. Er war bis Sommer 2017 Chefstratege des US-Präsidenten, wurde dann jedoch entlassen. Mittlerweile haben sich Bannon und Trump öffentlich zerstritten.
Icon: Der Spiegel