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Robert Lewandowski vom FC Bayern München: Die fragwürdigen Geschäfte des Stürmers

September 18
14:27 2020
Champions-League-Gewinner Lewandowski: "Zeit für einen kurzen Urlaub"

Champions-League-Gewinner Lewandowski: "Zeit für einen kurzen Urlaub"

[M] Xinhua / eyevine / laif

Robert Lewandowski sitzt auf der Reling einer Jacht im Mittelmeer, nackter Oberkörper, die durchtrainierten Bauchmuskeln angespannt. Der 32-Jährige lächelt auf dem Urlaubsfoto für seine mehr als 19 Millionen Instagram-Follower. Lewandowski verbrachte die wenigen freien Tage vor dem Start der neuen Bundesligasaison gemeinsam mit seiner Frau Anna und seinen beiden Töchtern.

Es sollte die Erholung von einer höchst erfolgreichen Saison sein. Lewandowski gewann mit Bayern München das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League und wurde in allen drei Wettbewerben Torschützenkönig. Auch deshalb gilt der Mittelstürmer als Favorit bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres.

Es hätte der perfekte Sommer für ihn werden können. Doch während er den Urlaub genoss, braute sich in seiner Heimat ein gewaltiger Sturm zusammen.

Am Freitag vergangener Woche hat sein früherer Berater Cezary Kucharski, 48, bei der Wirtschaftsabteilung des Bezirksgerichts in Warschau Zivilklage gegen Lewandowskis Vermarktungsfirma RL Management eingereicht. In dem Schriftsatz, der dem SPIEGEL vorliegt, erhebt Kucharski schwere Anschuldigungen gegen seinen ehemaligen Klienten. Der gravierendste Vorwurf lautet, Lewandowski habe unrechtmäßig mehrere Millionen Euro aus der gemeinsamen Vermarktungsfirma RL Management abgezweigt, seine Ehefrau Anna ebenfalls. Es geht unter anderem um Luxusreisen und teure Inneneinrichtung, die die Lewandowskis vom Firmenkonto beglichen haben sollen. Kucharski fordert deswegen rund 39 Millionen polnische Złoty Schadensersatz, umgerechnet etwa neun Millionen Euro. Lewandowski lässt auf SPIEGEL-Anfrage mitteilen, dass ihn die Klage bisher nicht erreicht habe.

Der Stoff, der vor Gericht ausgebreitet werden wird, liefert Einblicke in Lewandowskis Geschäftsgebaren. Auch deutsche Finanzbeamte dürften sich für das Warschauer Verfahren interessieren. Denn interne Unterlagen weisen darauf hin, dass ein Eurobetrag in siebenstelliger Höhe auf einem Konto der Lewandowskis in Polen gelandet ist, von dem die Steuerbehörden hierzulande womöglich nicht jede Überweisung mitbekommen haben.

Lewandowski, der als bodenständiger, skandalfreier Musterprofi gilt, wehrt sich vehement gegen Kucharskis Vorwürfe. Er nennt die Klage "unbegründet" und wirft seinem ehemaligen Berater Verleumdung, Schikane und Erpressung vor. Kucharski könne sich "einfach nicht mit der Beendigung der Zusammenarbeit abfinden", erklärt eine Sprecherin des Fußballstars.

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