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News zum Russland-Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht zu Dienstag (4. Oktober)

October 04
07:37 2022

Russische Rekruten starten ihre Kampfausbildung in Donezk und Luhansk. Die deutsche Außenministerin verurteilt Moskaus »Gräueltaten«. Und: Twitter-Zoff zwischen Wolodymyr Selenskyj und Elon Musk. Das geschah in der Nacht.

Was in den vergangenen Stunden geschah

Die ersten im Zuge der Mobilmachung in Russland einberufenen Rekruten sind nach offiziellen Angaben in die besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk verlegt worden. »Mobilisierte Soldaten durchlaufen ihre Kampfausbildung in der Donezker Volksrepublik«, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau auf seinem Telegramkanal mit. Daneben stellte es ein Video, das Soldaten bei Schießübungen zeigt. Zuvor hatte das russische Militär schon die Ankunft von Reservisten im Gebiet Luhansk vermeldet.

Sowohl in Luhansk als auch im nördlichen Teil des Gebiets Donezk sind die russischen Truppen zuletzt in die Defensive geraten. So mussten sie die strategisch wichtige Stadt Lyman räumen . Ukrainische Verbände zielen jetzt auf die Verbindungsstraßen zwischen den Städten Swatowe, Kreminna und Rubischne, um die dort stationierten russischen Einheiten einzukreisen oder zum Rückzug zu zwingen.

Laut dem russischen Verteidigungsministerium werden die Reservisten allerdings nicht zum Lückenfüllen eingesetzt, sondern sollen nach ihrer Ausbildung im Rückraum der Front die Nachschubwege sichern. Von der russischen Führung hieß es, dass alle Reservisten vor ihrem Einsatz zunächst noch einmal eine Ausbildung durchlaufen sollen, um ihre militärischen Kenntnisse aufzufrischen. Nach Expertenschätzung käme das Gros der Rekruten dann erst in ein bis zwei Monaten zum Einsatz.

Das sagt Kiew

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive hat Präsident Wolodymyr Selenskyj um das Vertrauen der Bevölkerung in den russisch besetzten Gebieten geworben. »Russische Propagandisten schüchtern die Menschen in den noch von den Besatzern kontrollierten Gebieten ein, dass die Ukraine angeblich fast jeden, der in den besetzten Gebieten bleibt, als Kollaborateure betrachten werde. Absolut wirres Zeug«, sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Videoansprache. Wer sich den Russen nicht angedient habe, habe nichts zu befürchten.

Selenskyj betonte, dass es nur vereinzelt Unterstützung für die russischen Okkupanten gegeben habe, obwohl sich »Hunderttausende« vorübergehend unter der Besatzungsmacht befunden hätten. Damit widersprach er dem russischen Narrativ, dass die Menschen in den vier besetzten ukrainischen Gebieten Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja mehrheitlich nach Russland strebten. Mit dieser Begründung hatte Kremlchef Wladimir Putin nach der Abhaltung von Scheinreferenden die Gebiete annektiert.

Selenskyj berichtete zudem von weiteren Rückeroberungen der ukrainischen Armee und kündigte die Auszahlung von Renten und Sozialleistungen in den wiedergewonnenen Territorien an. Die durch den Krieg finanziell schwer angeschlagene Ukraine hatte sich am Montag Finanzhilfen der Europäischen Union über fünf Milliarden Euro gesichert. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, hatte mitgeteilt, das Geld werde für »sofortige Liquiditätsengpässe sowie Lohn- und Pensionszahlungen« verwendet.

Der ukrainische Präsident reagierte bei Twitter außerdem auf die jüngsten Äußerungen von Tesla-Chef Elon Musk. Der hatte in dem sozialen Netzwerk ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine skizziert – und dafür viel Kritik geerntet. Seine Idee sieht unter anderem vor: Die Menschen in den von Russland besetzten Gebiete in der Ostukraine sollten unter Uno-Aufsicht ein neues Referendum abhalten, ob sie zu Moskau oder Kiew gehören wollten. Die Halbinsel Krim sollte bei Russland bleiben, so Musk. Seine mehr als 107 Millionen Follower bat er, mit Ja oder Nein über den »Plan« abzustimmen.

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