Neustart nach Doping-Geständnis: Jan Ullrich erleichtert: “Die Leute vergeben mir endlich”
Sport
Jan Ullrich hat seine Mitte wiedergefunden.
Tief gefallen, aber aus dem Loch herausgekämpft: Seit seinem Doping-Geständnis geht es Jan Ullrich besser. Der frühere Rad-Star zeigt sich geläutert. Dass er wieder Anerkennung erlebt, gibt ihm viel Mut. Auch für weitere Projekte.
Der frühere Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich sieht sich nach zahlreichen Tiefschlägen durch sein spätes Doping-Geständnis "auf dem richtigen Weg". Er habe "bis jetzt gebraucht, wieder meine Mitte zu finden und bei mir zu sein", sagte der 50-Jährige der "Bild". "Ich habe eine Geschichte, aber jetzt, wo sie jeder kennt, kann jeder damit auch besser umgehen", so Ullrich.
"Jetzt hat zum Beispiel auch Eurosport wieder angefragt, ob ich was zur Tour de France machen kann. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und die Leute mir endlich vergeben", erklärte er. Im November vergangenen Jahres hatte der Tour-de-France-Champion von 1997 nach jahrelangem Schweigen eingeräumt, gedopt zu haben. Zuvor hatte er ein Doping-Geständnis immer wieder abgelehnt. Der tief gefallene Ex-Radprofi hatte auch privat einige Turbulenzen erlebt.
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"Ich ernähre ich mich gesund, ich trinke seit fünf Jahren keinen Alkohol mehr und versuche, viermal die Woche je zwei Stunden auf dem Rad zu sein. Nur bei Schneeregen nicht." Sein letztes Profirennen hatte Ullrich 2006 bestritten, ehe seine Karriere durch den Fuentes-Dopingskandal faktisch beendet war: "Natürlich war das mit Doping ein riesiger Fehler, da kann ich jedem nur aufs Schärfste von abraten. Aber der Druck im Sport und in der Gesellschaft waren damals anders."
Derzeit gehe er sein Leben langsamer an, so der Olympiasieger von 2000 und zweimalige Zeitfahr-Weltmeister: "Ich mache alles sehr ruhig, im Gegensatz zu früher, nehme mir viel Zeit für die Familie und will mich nicht übernehmen. Ich mache drei, vier größere Projekte pro Jahr, unter anderem kommen dieses Jahr noch ein Buch und ein Museum." Das Jan-Ullrich-Museum wird am 31. Mai in Bad Dürrheim eröffnet.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa
