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Mini-Router mit VPN: Mit dem Aircove Go ist auch Hotel-WLAN sicher

April 16
19:25 2024

Technik

Der ExpressVPN Aircove Go ist gerade mal handtellergroß.

Der ExpressVPN Aircove Go ist gerade mal handtellergroß.

Der ExpressVPN Aircove Go ist ein mobiler Router mit integriertem VPN-Dienst, der es einfach macht, mit beliebig vielen Geräten ein öffentliches WLAN sicher zu nutzen oder einen mobilen Hotspot zu teilen. Im Test erweist er sich als unkompliziert, aber leistungsfähig. Es gibt aber auch einen kleinen Haken.

Auch wenn sie praktisch sind, sind öffentliche WLANs im Hotel, Flughafen oder anderswo unsicher. Unter anderem könnten Angreifer, die sich im selben Netz befinden, den Datenverkehr abfangen und mitlesen. Ebenso könnten sie auf diesem Weg Malware auf Geräten installieren. Um sich abzusichern, sollte man daher einen VPN-Dienst nutzen. Besonders einfach klappt das mit dem Reise-Router Aircove Go von ExpressVPN, denn er kann beliebig viele Geräte gleichzeitig verbinden. Nutzt man nur Apps, ist deren Anzahl gewöhnlich beschränkt.

Klein, aber oho

ExpressVPN Aircove Test (6 von 2).jpg

Technik 07.09.23 ExpressVPN Aircove ausprobiert Dieser Router schützt alle verbundenen Geräte mit VPN

Das Gerät ist gerade mal 125 x 82 x 36 Millimeter groß und wiegt nur 245 Gramm. Damit es im Rucksack oder dem Koffer keinen Schaden nimmt, liefert ExpressVPN ein gepolstertes Reiseetui mit. Obwohl der Router fast schon wie ein Spielzeug wirkt, ist er fast ebenso leistungsfähig wie sein großer Bruder, den ntv.de im vergangenen Herbst getestet hat.

Der Go bietet mit Wifi 6 einen schnellen WLAN-Standard, der mit 2,4 Gigahertz (GHz) Übertragungsraten von bis zu 600 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und im 5-GHz-Band bis zu 1200 Mbit/s erreicht. Lediglich bei der Reichweite und den Anschlussmöglichkeiten macht die Größe einen Unterschied. So decken die zwei ausklappbaren Stummelantennen nur maximal 70 Quadratmeter statt 150 ab und statt vier Ethernet-Anschlüssen hat der kleine Router nur zwei.

Zwei Ethernet-Eingänge sollten unterwegs ausreichen.

Zwei Ethernet-Eingänge sollten unterwegs ausreichen.

Der Aircove Go hat aber neben der kompakten Bauweise zwei weitere große Vorteile: Er kann sich auch mobil mit dem Internet verbinden, während der große Router auf ein LAN-Kabel angewiesen ist. Außerdem benötigt er kein sperriges Netzteil, sondern kann mit jedem gängigen USB-Ladegerät per USB-C-Kabel mit Strom versorgt werden. Erst das macht ihn zu einem echten Reise-Router.

Akkubetrieb möglich, einfache Einrichtung

Im Praxistest hat das auch problemlos mit hochwertigen Powerbanks geklappt, obwohl der Hersteller darauf hinweist, dass nicht alle Akku-Ladegeräte geeignet sind. Der geringe Stromverbrauch von etwa 4 Watt erlaubt lange batteriebetriebene Laufzeiten.

Mit eingeklappten Antennen ist der Router in seinem Etui sicher aufgehoben.

Mit eingeklappten Antennen ist der Router in seinem Etui sicher aufgehoben.

(Foto: kwe)

Die Einrichtung ist ein Kinderspiel. Nachdem man den Aircove Go an eine Stromquelle vangeschlossen hat, verbindet man sich mit seinem WLAN und ruft im Browser über expressvpnrouter.com die Benutzeroberfläche auf. Hier kann man zunächst einige Grundeinstellungen vornehmen, unter anderem die SSID (WLAN-Name) beider Frequenzen gemeinsam oder getrennt ändern oder ein eigenes Admin-Passwort festlegen.

Rechts oben in der Benutzeroberfläche sieht man ein Wolken-Symbol. Klickt man darauf, kann man eine WLAN-Verbindung auswählen. Das kann ein öffentliches Netz, aber auch ein mobiler Hotspot sein, den man über das Smartphone teilt. So ist der Aircove nicht nur ein idealer Camping-Begleiter oder Router im abgelegenen Ferienhaus. Die Kombination mobiles Internet und VPN ist auch die erste Wahl, wenn Sicherheit besonders wichtig ist.

Andere VPN-Dienste unerwünscht

Zuvor gilt es aber, entweder die Zugangsdaten eines bestehenden ExpressVPN-Kontos einzugeben oder ein neues Abo abzuschließen. Wahlweise hat man eine 30-tägige Probezeit mit vollem Funktionsumfang. Das entspricht auch dem Zeitraum, indem man den Router gegen Erstattung des Kaufpreises zurückgeben kann.

Im günstigsten Fall kostet ein Abo umgerechnet etwa 8,30 Euro im Monat, wenn man sich für ein Jahr festlegt. Man kann den Dienst dann auch mit Apps direkt auf dem Smartphone und anderen Geräten nutzen, ist also nicht auf den Router beschränkt. Entscheidet man sich für ExpressVPN, erhält man Stiftung Warentest zufolge einen der besten Anbieter mit guter Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit.

Einen anderen VPN-Dienst kann man mit dem Aircove Go nicht nutzen. Das Gerät funktioniert auch ohne, aber bleibt dann ein ganz normaler Reise-Router ohne Extras. Dafür ist er allerdings zu teuer. Aktuell erhält man ihn nur über Amazon USA. Umgerechnet kostet er dort 160 Euro, hinzukommen aber laut Amazon fast 50 Euro Versandgebühren plus eine Anzahlung für Importgebühren.

Praktische Extras, unkompliziert umgesetzt

Als Gesamtpaket hat der Aircove Go einiges zu bieten. Man kann natürlich andere Länderverbindungen auswählen oder, wenn man sich auskennt, das VPN-Protokoll selbst festlegen und andere "Experteneinstellungen" vornehmen. Interessanter ist aber die Möglichkeit, bis zu fünf Gruppen festzulegen, denen man verbundene Geräte per Drag-and-drop zuordnen kann.

Der Umgang mit Gruppen ist einfach.

Der Umgang mit Gruppen ist einfach.

(Foto: kwe)

Für eine Gruppe lassen sich nicht nur verschiedene Länderverbindungen einrichten, die alle gleichzeitig funktionieren. Es ist auch möglich, jeweils unterschiedliche Einstellungen beim erweiterten Schutz vorzunehmen. Dazu gehört, Tracker, bösartige Websites oder Werbung zu blockieren. Zum Kinderschutz gibt’s Optionen, nicht jugendfreie Adressen zu blockieren oder den Internetzugang nur zu bestimmten Zeiten zu erlauben. Das alles ist so einfach gehalten, dass sich auch Laien problemlos zurechtfinden.

Eine Funktion, bei der sämtlicher Internetverkehr gestoppt wird, wenn die VPN-Verbindung unterbrochen wird (Kill Switch) ist standardmäßig aktiviert. Auch die Software des Routers soll lange sicher bleiben. ExpressVPN garantiert Updates mindestens bis 2028 und stellt eine weitere Unterstützung in Aussicht.

Gute Geschwindigkeiten

Das alles wäre wenig wert, wenn die Datenraten zu niedrig wären. Das ist jedoch nicht der Fall. In unmittelbarer Nähe zum Gerät sind die Werte exzellent. Über 5 GHz zeigte ein verbundenes Pixel 8 Pro sowie ein MacBook Air M3 sogar die maximalen 1200 Mbit/s an. Auch mit 2,4 GHz wurden die Maximalwerte bei der Übertragung zwischen Router und Client weitgehend erreicht.

Für den Fall des Falles hat der Aircove Go an der Seite eine Reset-Taste.

Für den Fall des Falles hat der Aircove Go an der Seite eine Reset-Taste.

(Foto: kwe)

Wichtig ist, 2,4- und 5-GHz-Band unterschiedliche Namen zu geben, damit man Geräte direkt verbinden kann. Denn der Aircove Go neigt wie sein großer Bruder dazu, auch auf kurze Distanz Clients grundsätzlich über 2,4 GHz zu verbinden.

Die tatsächlichen Geschwindigkeiten über die ExpressVPN-Server können sich ebenfalls sehen lassen. ntv.de hat sie mit dem Speedtest der Bundesnetzagentur und einem MacBook Air M3 gemessen. Zum Vergleich: Ohne Aircove Go maß ntv.de Downloadraten von rund 320 Mbit/s.

Mit dem heimischen WLAN und über eine Distanz von etwa drei Metern via 5 GHz verbunden, wurden über einen deutschen Server umgeleitet rund 70 Mbit/s erreicht. Mit den USA verbunden waren es 73 Mbit/s. In zehn Metern Entfernung verschlechterten sich die Werte nur unwesentlich.

Daran änderte sich auch bei größeren Distanzen wenig, solange eine Verbindung über 5 GHz möglich war. 30 Meter vom Router entfernt und durch eine Mauer sank die Geschwindigkeit im 2,4-GHz-Band aber auch nur auf knapp 30 Mbit/s.

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War der Aircove Go über Ethernet mit dem heimischen Router verbunden, blieben die gemessenen Werte praktisch unverändert, was für das gute örtliche Netzwerk spricht. Im Hotel oder in anderen öffentlichen WLANs können mit großen Abständen zu Routern oder Hotspots wesentlich niedrigere Geschwindigkeiten erzielt werden. Das ist dann aber kaum dem Aircove Go anzulasten, der seine Funk-Arbeit für einen solchen Router-Zwerg richtig gut macht. Auch die ExpressVPN-Server scheinen durchweg fit zu sein.

Fazit

Wenn man kein Problem damit hat, sich an einen Dienst zu binden, bekommt man mit dem Aircove Go eine ideale Lösung, um unterwegs in öffentlichen Netzwerken sicher ins Internet gehen zu können. Der kleine Router ist leistungsstark, der VPN-Dienst ebenfalls. Dazu kommen eine einfache Bedienung und nützliche Extras. Vielleicht sollten Interessenten aber warten, bis der Aircove Go direkt in Deutschland erhältlich ist, um rund 50 Euro zu sparen.

Quelle: ntv.de

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