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Militär lockt mit Rekordsummen: Russische Regionen erhöhen Sold für Kriegsfreiwillige

October 08
20:37 2024

Politik

Russische Soldaten während einer Übung.

Russische Soldaten während einer Übung.

Für seine Offensiven in der Ukraine benötigt Moskaus Militär unentwegt Nachschub an neuen Soldaten. Nun erhöhen einige russische Regionen den Sold für Kriegsfreiwillige teilweise deutlich. Ein Hinweis auf stockende Rekrutierungsbemühungen?

In mehreren russischen Regionen haben die Behörden die Bezahlung für den Armeedienst in der Ukraine erhöht. In der rohstoffreichen sibirischen Region Chanty-Mansijsk bekommen Freiwillige die Rekordsumme von jährlich 5,27 Millionen Rubel, umgerechnet rund 50.000 Euro, wenn sie sich bereit erklären, in der Ukraine zu kämpfen, wie die Behörden dort mitteilten. Die Summe entspricht dem fünffachen durchschnittlichen Jahresgehalt in Russland. Zudem werde eine Einstiegsprämie von 2,7 Millionen Rubel gezahlt.

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Auch die an der Grenze zur Ukraine liegende Region Belgorod gab bekannt, sie erhöhe die Einstiegsprämie um mehr als das Dreifache, von 800.000 auf drei Millionen Rubel. Voraussetzung sei, dass sich Rekruten vor dem 1. Januar melden. In der Moskauer Region werben Plakate seit dem Sommer mit Jahresgehältern von 5,2 Millionen Rubel dafür, in der Ukraine zu kämpfen. In St. Petersburg stieg der jährliche Sold von 1,3 Millionen auf 1,8 Millionen Rubel.

In der südlichen Region Krasnodar verdoppelten die Behörden das Jahresgehalt seit Beginn des großangelegten Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 bereits zum dritten Mal, auf zuletzt 1,9 Millionen Rubel. Auch in den Regionen Jamalo-Nenets und Mari El wurden die Solde angehoben, in Dagestan – einer der ärmsten Regionen Russlands – sogar um das Fünffache auf 500.000 Rubel.

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Zudem sollen Freiwillige mit Telefonkampagnen und Plakaten geworben werden. Ende September verabschiedete das Parlament außerdem ein Gesetz, demzufolge Straftäter nicht verfolgt werden, wenn sie sich bereit erklären, in der Ukraine zu kämpfen. Beobachter gehen davon aus, dass der Kreml mit diesen Schritten eine weitere unpopuläre Zwangsmobilisierung vermeiden will.

Inwiefern die russische Armee im dritten Jahr der Offensive Rekrutierungsprobleme hat, ist nicht klar, da die Zahl der Gefallenen nicht veröffentlicht wird. Im September berichteten die BBC und das unabhängige russische Nachrichtenportal Mediazone, sie hätten den Tod von rund 70.000 russischen Soldaten seit dem Beginn der Großoffensive in der Ukraine dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Nach Angaben des "Wall Street Journal" schätzen westliche Geheimdienste die russischen Verluste auf 600.000 Soldaten, darunter 200.000 Tote und 400.000 Verwundete.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

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