Jugendliche werden weggetragen: Letzte Generation beschmiert Kanzleramt
Politik

"Hilfe" schrieben die Jugendlichen auf eine Mauer des Kanzleramts.
Die Letzte Generation schlägt wieder an einem bekannten Gebäude Berlins zu – auf das Kanzleramt malen die Aktivisten einen Spruch in orangener Farbe. Die Bundespolizei greift ein und nimmt Ermittlungen wegen Sachbeschädigung auf.
Jugendliche Aktivisten der Letzten Generation haben am Morgen die Fassade des Bundeskanzleramts mit oranger Farbe beschmiert. Auf einem Foto, das die Protestgruppe veröffentlichte, sind ein großer Schriftzug mit den Worten "Hilfe! Eure Kinder" und zahlreiche Handabdrücke zu sehen. Mehrere Aktivisten legten sich vor der Wand auf den Boden, andere saßen, wie auf dem Foto zu erkennen ist.

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Nach Angaben der Berliner Polizei wurden 16 Personen im Alter von 13 bis 16 Jahren vorläufig festgenommen, um die Identität zu überprüfen. Am Vormittag liefen die polizeilichen Maßnahmen noch. Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Sachbeschädigungen eingeleitet.
Die Beteiligten fordern die Bundesregierung dazu auf, sich der Verantwortung für die junge Generation im Hinblick auf den Klimawandel bewusst zu werden und "ihr endlich nachzukommen", wie es in einer Mitteilung der Letzten Generation hieß.
Land Berlin klagt wegen Farbattacke auf Brandenburger Tor
In Berlin hatte die Letzte Generation im vergangenen Jahr bereits das Brandenburger Tor beschmiert, ebenfalls mit orangener Farbe. Das Denkmal musste aufwendig gereinigt werden. Wie kürzlich bekannt wurde, fordert das Land Berlin daher 142.000 Euro von der Gruppe. Eine entsprechende Zivilklage richte sich gegen 13 Mitglieder der Klimagruppe. "Vandalismus hat Konsequenzen", sagte Finanzsenator Stefan Evers.

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Nach Angaben der Finanzverwaltung hatten sich die Klimademonstranten zunächst bereit erklärt, die Reinigung des Brandenburger Tors zu bezahlen. Die Aktivisten seien der Aufforderung einer ersten Zahlung von insgesamt 115.000 Euro allerdings nicht nachgekommen.
Die Letzte Generation fiel zuletzt auch mit Aktionen in Österreich und Frankreich auf. Sie plant außerdem an der Europawahl am 9. Juni teilzunehmen. Dazu will sie als "sonstige politische Vereinigung" antreten. In einem online veröffentlichten Programm fordert die Letzte Generation die europaweite Einführung von gelosten Gesellschaftsräten sowie den schnellstmöglichen Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP