Inflation: EZB erhöht Leitzinsen um weitere 0,5 Prozentpunkte
Um die Inflation in der Eurozone einzudämmen, erhöht die Europäische Zentralbank die Zinsen wie erwartet weiter. Der Leitzins steigt auf 3 Prozent – und die Notenbank sieht sich noch nicht am Ziel.
Mit der fünften Zinserhöhung in Folge stemmen sich die Euro-Währungshüter gegen die nach wie vor hohe Teuerung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins im Euroraum erneut um 0,50 Prozentpunkte auf nun 3,0 Prozent an. Das beschloss der Rat der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt am Main.
Der sogenannte Einlagensatz, den Kreditinstitute erhalten, wenn sie Geld bei der EZB parken, steigt nach der Entscheidung auf 2,50 Prozent. Seit der Kursänderung der EZB im Juli profitieren Sparer von steigenden Zinsen für Tages- und Festgeld. Allerdings mindert die hohe Inflation die Erträge.
Die Notenbank sieht sich bei ihren Zinserhöhungen noch nicht am Ziel: Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März ist bereits ein weiterer Zinsschritt in Aussicht gestellt. Danach wolle man den »weiteren Kurs der Geldpolitik bewerten«. Dieses Vorgehen hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde schon im Dezember skizziert: »Wir müssen eine längere Strecke gehen.«
Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerungsrate von zwei Prozent als optimales Niveau für die Wirtschaft an. Davon ist sie immer noch meilenweit entfernt – auch wenn die Inflation zuletzt zurückging. Die Teuerungsrate in der Eurozone war im Januar auf 8,5 Prozent zurückgegangen. Die Rate schwächte sich damit bereits den dritten Monat in Folge ab. Doch ein Signal zur Entwarnung ist das noch nicht: Denn die Kerninflation, aus der schwankungsreiche Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet sind, verharrte zuletzt hartnäckig bei 5,2 Prozent.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version der Überschrift war von einer Leitzinserhöhung um 0,5 Prozent die Rede, doch der Zins wird um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Die Stelle wurde korrigiert.