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Gaza: Macron verlangt nach Blutbad Erklärung von Israel – und sofortigen Waffenstillstand

March 01
07:46 2024

Israelische Soldaten und palästinensische Augenzeugen schildern die Szenen, die sich am Donnerstag gegen 4 Uhr morgens in Gaza-Stadt abspielten, unterschiedlich. Fest steht: Bei dem verzweifelten Versuch vieler Menschen, ein paar Nahrungsmittel zu ergattern, ist es zu einer Katastrophe gekommen.

Nach Angaben israelischer Beamter umzingelten Tausende Palästinenser rund 30 Lastwagen, die Hilfsgüter geladen hatten. Bei dem Gedränge seien Dutzende Menschen zu Tode getrampelt und einige auch von den Lastwagen überrollt worden, heißt es aus Israel.

Kurze Zeit später habe sich »ein Mob« einem militärischen Kontrollpunkt genähert und Warnschüsse ignoriert, so ein Sprecher des israelischen Militärs. Die Soldaten hätten sich bedroht gefühlt und eine »begrenzte« Zahl von Schüssen abgegeben.

Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums sprach dagegen von einem »Massaker«, bei dem 104 Menschen getötet und mehr als 750 Menschen verletzt worden seien.

Der Vorfall hat weltweit Bestürzung hervorgerufen. Besonders deutliche Worte kommen aus Frankreich: »Der Beschuss von Zivilisten durch das israelische Militär bei dem Versuch, an Lebensmittel zu gelangen, ist nicht zu rechtfertigen«, heißt es in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung des französischen Außenministeriums.

Frankreich erwarte, dass das schwerwiegende Vorkommnis vollständig aufgeklärt werde. »In jedem Fall liegt es in der Verantwortung Israels, sich an die Regeln des Völkerrechts zu halten und die Verteilung humanitärer Hilfe an die Zivilbevölkerung zu schützen.«

Das tragische Ereignis falle in eine Zeit, in der die humanitäre Notlage in Gaza drängende Ausmaße angenommen habe und eine wachsende und unerträgliche Zahl palästinensischer Zivilisten an Hunger und Krankheiten leide, heißt es in der Erklärung weiter: »Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand ist dringend erforderlich, um humanitäre Hilfslieferungen in großem Umfang zu ermöglichen und die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu schützen.« Dieses Ziel habe für Frankreich Priorität.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schrieb in der Nacht zum Freitag auf X: »Ich bringe meine entschiedene Ablehnung gegenüber diesen Schüssen zum Ausdruck und fordere Wahrheit, Gerechtigkeit und die Einhaltung des Völkerrechts.«

Die Lage in Gaza sei dramatisch. »Die gesamte Zivilbevölkerung muss geschützt werden«, so Macron. »Ein Waffenstillstand muss sofort in Kraft treten, damit die humanitäre Hilfe verteilt werden kann.«

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach von einem »Blutbad«. »Ich bin entsetzt über die Nachrichten über ein weiteres Blutbad unter Zivilisten in Gaza, die verzweifelt humanitäre Hilfe brauchen«, schrieb er in der Nacht auf Freitag auf X. »Diese Todesfälle sind absolut inakzeptabel.«

Menschen Lebensmittelhilfen vorzuenthalten sei »eine schwere Verletzung« des humanitären Völkerrechts, schrieb Borrell weiter. »Ein ungehinderter humanitärer Zugang nach Gaza muss gewährleistet sein.«

Auch die Vereinten Nationen fordern eine Untersuchung der Ereignisse.

US-Präsident Joe Biden sprach von einem »tragischen und alarmierenden Vorfall«. Er telefonierte am Donnerstag nach Angaben des Weißen Hauses mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah el-Sisi und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani. In den Telefonaten hätten alle Beteiligten den Verlust von Menschenleben unter der Zivilbevölkerung bedauert, so das Weiße Haus. Man sei sich einig, dass dieser Vorfall die Dringlichkeit unterstreiche, die Verhandlungen so bald wie möglich abzuschließen und die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen auszuweiten.

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