Gaza-Israel-Krieg: Bilder zeigen Gefangene von Israels Militär in Unterhosen
Israelische Medien haben Fotos veröffentlicht, die Dutzende im Gazastreifen festgenommene Palästinenser in Unterhosen zeigen. Den Angaben nach soll es sich um mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation Hamas handeln, die sich den israelischen Truppen in Dschabalia und anderen Orten im nördlichen Gazastreifen ergeben haben. Ein weiteres Foto zeigt Männer in Unterwäsche auf der Ladefläche von mutmaßlich israelischen Militärfahrzeugen.
Ein in den sozialen Netzwerken kursierendes Video zeigt ähnliche Bilder: Männer in Unterwäsche, die in Viererreihen auf einer Straße sitzen, um sie herum israelische Soldaten, die Gebäude links und rechts sind teils ausgebrannt und beschädigt. In einer weiteren Szene gibt ein Mann in Militärkleidung über ein Megafon Anweisungen, Männern in Unterhosen werden die Hände auf den Rücken gebunden und auf einen Lkw geführt.
Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, als er auf die Bilder angesprochen wurde, dass die Viertel Dschabalia und Schedschaija im Norden des Küstenstreifens »Hochburgen von Terroristen« seien, »und wir kämpfen gegen sie«. Wer in diesen Gebieten verblieben sei, aus Tunnelschächten oder aus Gebäuden komme, werde untersucht, um zu klären, »wer Verbindungen zur Hamas hat und wer nicht«. Man nehme alle fest und verhöre sie.
Hamas weist Berichte zurück, dass sich Terroristen massenweise ergeben hätten
Berichte, denen zufolge Hamas-Terroristen sich angesichts heftiger Kämpfe im Gazastreifen massenweise ergeben haben sollen, wurden von palästinensischer Seite zurückgewiesen. Es wurden auch Vorwürfe laut, die israelische Armee habe Zivilisten in Uno-Unterkünften festgenommen. Diese Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Zuletzt war das im südlichen Teil des Gazastreifens gelegene Chan Junis in den Fokus der israelischen Militäroperationen gerückt. Die Armee lieferte sich dort schwere Gefechte mit Kämpfern der islamistischen Hamas geliefert. Das verschärft die humanitäre Lage dort: Hunderttausende wissen nicht mehr, wohin sie noch fliehen sollen . Die humanitäre Situation wird immer dramatischer, die Vorwürfe wegen unverhältnismäßiger Kriegsführung lauter.