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Fußball-Bundesliga: Borussia Dortmunds Scheitern und die Meisterschaft des FC Bayern

May 27
20:36 2023

Es war die schlechteste Bayern-Saison seit zwölf Jahren. Trotzdem reichte es zum Titel – weil Dortmund an den eigenen Nerven scheiterte. Thomas Müllers Psychospielchen verfingen, Jamal Musiala setzte ein Glanzlicht.

Weniger schlecht ist auch besser: An der Saison des FC Bayern war vieles schwach, vieles kritikwürdig. Der vermeintliche Star-Einkauf Sadio Mané und sein Handgemenge mit Leroy Sané, die Freistellung Julian Nagelsmanns, die zur öffentlichen Schlammschlacht wurde, Manuel Neuers Ski-Urlaub mit Beinbruch, das Pokal-Aus national wie in der Königsklasse, der schlechteste Punkteschnitt seit zwölf Jahren. Es gab aber auch einen Lichtblick. Sein Name ist Jamal Musiala, seine Dribblings auf engstem Raum begeisterten im Klub wie im Nationaltrikot. Auch der 20-Jährige war zuletzt im Formloch versunken, doch im letzten und wichtigsten Moment der Saison erinnerte Musiala sich wieder, was ihn ausmacht: Unbekümmertheit, schnelle Ideen, Torgefahr. Da konnte Kölns Marvin Schwäbe noch so gut gegen Leroy Sané parieren: Als die zweite Welle anrollte und Musiala von der Sechzehnerkante zum Abschluss kam, war Schwäbe machtlos – und der FC Bayern Deutscher Meister (89. Minute). Ein Meister, über den Bayern-Urgestein Thomas Müller später sagte: »Wer sich für den deutschen Fußball interessiert, hat bestimmt unterschwellig ein Gefühl, dass wir es nicht verdient haben. Und ich kann das verstehen.«

Das Ergebnis: Der Deutsche Fußball-Meister heißt Bayern München. Zum elften Mal in Folge strahlt der Stern des Südens am hellsten. Thomas Tuchels Mannschaft gelang mit dem 2:1 (1:0) beim 1. FC Köln die Pflichtaufgabe, die Konkurrent Borussia Dortmund (2:2 gegen Mainz 05) nicht erfüllen konnte. Hier geht es zum Spielbericht.

Der Schwarm: 34. Spieltag, Tabellenführung, Heimspiel: In Dortmund hatten sich an diesem Wochenende wirklich alle Schwarz-Gelben versammelt, um die mögliche Meisterschaft zu zelebrieren. Das galt nicht nur für die Fans auf der Südtribüne, sondern auch für einige Besucher aus dem Tierreich. Auf einem TV-Scheinwerfer hatte sich ein Bienenschwarm niedergelassen, die entfernten Verwandten des Dortmunder Maskottchens Emma wurden von der Feuerwehr aus dem Stadion eskortiert.

Der Giftstachel: Während sich die Bienen letztlich als friedlich herausstellten, ließ sich Selbiges über die Serienmeister aus München nur bedingt sagen. Rhetorisch geschickt versuchte Müller sich am Vortag des Showdowns darin, den BVB mit dem eigenen Nervenkostüm zu konfrontieren. »Dem Druck muss der BVB erst einmal standhalten«, stichelte der Bayern-Routinier in Richtung Ruhrpott. Müllers Kampfansage sollte sich als prophetisch erweisen.

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