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Für erste Schwangerschaftsmonate: Große Mehrheit will liberaleres Abtreibungsrecht

April 15
14:39 2024

Panorama

Der Großteil der Deutschen ist für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Der Großteil der Deutschen ist für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen.

Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland bis auf Ausnahmen grundsätzlich illegal. Fast drei Viertel der Bevölkerung halten das laut einer aktuellen Umfrage für falsch. In den Augen der Mehrheit werden Frauen dadurch stigmatisiert.

72 Prozent der Deutschen sprechen sich dafür aus, Abtreibungen künftig innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen ohne Einschränkungen zu erlauben. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von ntv. 23 Prozent fänden eine solche Legalisierung demnach nicht richtig. Bisher sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland bis auf einige Ausnahmefälle grundsätzlich rechtswidrig.

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Politik 15.04.24 "Rechtswidrigkeit nicht haltbar" Experten raten zu Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen

In allen Bevölkerungs- und Wählergruppen sprach sich jeweils eine Mehrheit für eine uneingeschränkte Legalisierung von Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft aus. Das gilt auch für diejenigen, die einer der beiden großen Kirchen angehören. Stärkere Vorbehalte äußerten am ehesten diejenigen, die sich dem rechten politischen Spektrum zuordnen.

Etwa ein Drittel der Befragten glaubt, dass durch eine Legalisierung die Zahl der Abtreibungen steigen würde – vor allem die Gegner einer Legalisierung gehen davon aus. 62 Prozent rechnen nicht mit einer Zunahme. Krankenkassen bezahlen einen Schwangerschaftsabbruch bisher nur dann, wenn medizinische oder kriminologische Gründe dafür vorliegen. Knapp die Hälfte der Bundesbürger sind laut der Umfrage der Meinung, dass die Kosten bei einer Legalisierung immer übernommen werden sollten – die Hälfte sieht das anders. Gegen eine Kostenübernahme sind vor allem unter 30-Jährige, Katholiken, die Anhänger der Unionsparteien sowie die Gegner einer Legalisierung.

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Mehr als die Hälfte der Deutschen sieht in der aktuellen Gesetzeslage eine Brandmarkung von Frauen, die eine Abtreibung durchführen lassen möchten. Unter den Frauen ist der Anteil mit 57 Prozent höher. Vor allem Befragte im linken politischen Spektrum sowie die Anhänger der drei Ampel-Parteien sehen eine Stigmatisierung.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer im Auftrag von RTL Deutschland am 11. und 12. April erhoben. Datenbasis: 1001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, chl

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