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Drohnen und Raketen abgewehrt: Selenskyj bittet um gleichen Schutz wie für Israel

April 16
11:07 2024

Politik

Ein Himmel fast wie in der Ukraine - allerdings steht die Abwehr: Flammen von Explosionen leuchten über Jerusalem, während unter anderem Israels Raketenabwehrsystem "Iron Dome" Raketen und Drohnen abfängt.

Ein Himmel fast wie in der Ukraine – allerdings steht die Abwehr: Flammen von Explosionen leuchten über Jerusalem, während unter anderem Israels Raketenabwehrsystem "Iron Dome" Raketen und Drohnen abfängt.

Die Ukrainer können es nur mit Neid beobachten: Mit mehr als 300 Drohnen und Raketen attackiert der Iran Israel, doch größere Schäden bleiben aus, auch dank der Unterstützung der Verbündeten. Präsident Selenskyj fordert nun den Westen auf, sein Land ebenfalls so vor Terror zu schützen.

Nach der geschlossenen Reaktion internationaler Verbündeter auf den ersten direkten iranischen Angriff auf Israel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Verbündeten aufgefordert, gegenüber der Ukraine die gleiche "Einigkeit" zu zeigen wie gegenüber Israel. "Mit der Verteidigung Israels hat die freie Welt bewiesen, dass eine solche Einigkeit nicht nur möglich, sondern auch hundertprozentig wirksam ist", erklärte Selenskyj.

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"Dasselbe ist möglich, wenn es darum geht, die Ukraine, die wie Israel kein NATO-Mitglied ist, vor Terror zu schützen", fuhr er fort. Dies erfordere "politischen Willen".

Selenskyj dankte den Verbündeten, die auf die Bitten der Ukraine nach mehr Luftabwehr reagiert hatten, betonte aber gleichzeitig, dass "die Intensität der russischen Angriffe mehr Einigkeit erfordert". Russland hatte in seinem Angriffskrieg in der Ukraine jüngst verstärkt Erfolge gemeldet, während die Ukraine unter Munitionsmangel leidet.

Auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba verwies auf Israel: "Wir sehen, dass keine einzige Rakete ihr Ziel erreicht, wenn die Verbündeten an einem Strang ziehen und koordiniert handeln", sagte er. "Geben Sie uns, was wir brauchen, den Rest der Arbeit erledigen wir", fügte er mit Blick auf die von Kiew geforderten Waffenlieferungen hinzu. Dies sei "alles, was wir von unseren Partnern fordern".

Auch Grünen-Vordenker Fücks für mehr Hilfen

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Auch Grünen-Vordenker Ralf Fücks forderte den Westen dazu auf, nach Israel auch die Ukraine mit moderner Luftabwehr und Kampfjets zu unterstützen. "Die Ukraine ist fast täglich russischen Raketen- und Drohnenangriffen ausgesetzt – und ein Großteil dieser Drohnen stammt aus iranischer Produktion oder hat ein iranisches Patent", sagte der Leiter der Denkfabrik Zentrum Liberale Moderne dem "Stern". "Weshalb zögern wir, auch der Ukraine die Möglichkeit zu geben, sich besser zur Wehr zu setzen? Warum verteidigen wir die Ukraine nicht genauso entschieden wie Israel?", so Fücks weiter.

Auch einen Einsatz westlicher Kampfflugzeuge hielte Fücks für vom Völkerrecht gedeckt. "Close the sky – das war schon zu Beginn des Krieges eine zentrale Forderung der Ukraine. Das haben die USA und ihre europäischen Partner immer abgelehnt, weil sie die Gefahr einer direkten Kriegsbeteiligung befürchtet haben", sagte er. "Völkerrechtlich ist das aber nicht der Fall. Die Beteiligung an der Abwehr iranischer Drohnen hat die USA, Frankreich oder Großbritannien gegenüber dem Iran nicht zur Kriegspartei gemacht. Das war Beihilfe zur Selbstverteidigung Israels. Genauso wäre es in der Ukraine."

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der über 300 vom Iran gestartetem Drohnen und Raketen abgewehrt. Dabei wurde Israel unter anderem von den USA, Großbritannien und Jordanien unterstützt.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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