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Drei-Stunden-Finale als Werbung: Nach Tennis-Marathon teilt Swiatek gegen Kritiker aus

May 05
13:46 2024

Sport

Swiatek war nach dem epischen Finale völlig erledigt.

Swiatek war nach dem epischen Finale völlig erledigt.

Im Augenblick ihres Triumphes macht Iga Swiatek ihrem Unmut Luft und watscht die Kritiker ab, die Frauentennis für langweilig halten. Vorher liefert sie sich mit Aryna Sabalenka mehr als drei Stunden lang ein episches Final-Match in Madrid.

Iga Swiatek ließ sich rücklings in den Sand fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Ihr Körper bebte. Drei Stunden und elf Minuten hatte sie gekämpft, sich aus scheinbar aussichtslosen Situationen befreit und schließlich ihre größte Rivalin bezwungen. Das 7:5, 4:6, 7:6 (9:7) über Aryna Sabalenka in Madrid war nicht nur das bislang längste Finale der Saison, es war auch ein denkwürdiges.

Der Belarussin hatte dreimal nur noch ein Punkt zur erfolgreichen Titelverteidigung gefehlt, dreimal behielt Swiatek die Nerven und holte sich ihren dritten Turniersieg des Jahres. "Wer will jetzt noch sagen, dass Frauentennis langweilig ist?", rief Swiatek auf dem Court ins Mikrofon. Niemand, der in der "Caja Magica" das dramatische Match der beiden derzeit besten Spielerinnen der Welt gesehen hatte.

Swiatek stemmte sich mit Präzision und Finesse gegen Sabalenkas gewaltige Grundschläge. "Das war das intensivste und verrückteste Finale, das ich je gespielt habe", sagte sie später. Und beste Werbung für die Frauentour. Die kämpft gerade bei Turnieren wie in Madrid um Aufmerksamkeit gegen die erdrückende Männerkonkurrenz.

Vorwurf des mangelnden Respekts

Die Tunesierin Ons Jabeur hatte wenige Tage zuvor von mangelndem Respekt der Organisatoren und TV-Sender gegenüber den Spielerinnen berichtet. "Die Art und Weise, wie sie hier mit Frauen und Männern umgehen, ist völlig unterschiedlich", sagte Jabeur. Swiatek und Sabalenka, die sportlichen Aushängeschilder der WTA, spielten am Samstag daher um mehr als nur einen weiteren Titel.

Nach dem epischen Duell durfte sich so auch Sabalenka wie eine Siegerin fühlen. Auch wenn die Niederlage "schwer zu akzeptieren" sei: "Ich möchte wirklich mehr Finals gegen sie spielen", sagte die Weltranglistenzweite: "Ich hoffe, dass wir dieses Niveau halten und es Saison für Saison sogar noch steigern können."

Federer, Nadal, Djokovic, Murray: Langjährige Rivalitäten sorgten für ein goldenes Zeitalter im Männertennis. Swiatek, Sabalenka, die Kasachin Jelena Rybakina und Coco Gauff aus den USA haben das Potenzial, eine Ära bei den Frauen zu prägen. Sie sind die neuen "Big 4" – mit einer klaren Anführerin.

Rafael Nadal ist beim Turnier in Madrid ausgeschieden.

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Swiatek ist die Nummer eins und vor allem auf Sand überragend. Der Titel beim 1000er-Turnier in Madrid hatte noch in ihrer Sammlung gefehlt. In Stuttgart hat sie zweimal gewonnen, in Rom ebenso. In Roland Garros, beim Höhepunkt der Sandsaison, hat sie sogar dreimal triumphiert. Jetzt also auch in Madrid, wo sie im vergangenen Jahr das Finale gegen Sabalenka verlor. Sie baute damit die Führung im Ranking aus, doch die Langeweile im Frauentennis ist Geschichte.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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