Daniels’ unglaubliche Hail Mary: Schock nach Nackenverletzung, üble Demütigung für Megastars
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Jeremiah Owusu-Koramoah von den Cleveland Browns musste vom Feld gefahren werden.
Woche 8 in der NFL bietet Spannung und Dramatik: Während die Kansas City Chiefs dank eines NFL-Rekords von Patrick Mahomes marschieren, kassieren Aaron Rodgers und Lamar Jackson peinliche Pleiten. Für das spektakuläre Highlight sorgt Rookie-Sensation Jayden Daniels mit seiner Hail Mary zum Sieg, eine schlimme Verletzung macht Sorge.
Daniels' Hail Mary sorgt für Ekstase
Bereits leicht verletzt geht Commanders-Quarterback Jayden Daniels (Nummer zwei im Draft im April) in die Partie gegen den an erster Stelle ausgewählten Bears-Spielmacher Caleb Williams ins Spiel. Daniels kann die Rippenverletzung abschütteln, doch die Rookie-Sensation und sein Gegenüber bekommen das Spiel über zunächst wenig gebacken. Doch dann schnappen sich die Bears 23 Sekunden vor Schluss mit einem Touchdown die Führung, nachdem sie in der gesamten Partie hinten gelegen haben. Spiel gegessen? Nicht in der NFL!
Daniels bekommt noch eine Chance. Mit lediglich zwei Sekunden auf der Uhr setzt er von der eigenen 35-Yard-Linie zur sogenannten Hail Mary an. Einem Wurf fast über das gesamte Feld auf gut Glück in die Endzone. Dort lauern zwar ein paar von Daniels' Mitspielern, aber weitaus mehr Verteidiger. Diese behindern sich aber bei der Abwehr des Balls, er wird von einer Hand abgefälscht und fällt in die Arme von Commanders-Receiver Dyami Brown, der mutterseelenallein in der Endzone wartet. Washington gewinnt 18:15. Das gesamte Stadion flippt aus. "Gefangen! Gefangen!", brüllt der US-Kommentator beim Sender CBS ins Mikrofon: "Es ist ein Wunder!"
Mahomes gelingt NFL-Rekord
Wieder nicht überzeugt, wieder ein Sieg. Der amtierende Super-Bowl-Champion aus Kansas City marschiert und marschiert und bleibt als einziges Team in der NFL unbesiegt. Bei den Las Vegas Raiders tun sich Megastar Patrick Mahomes und Co. wie schon öfters in dieser Spielzeit schwer, doch Spitzenteams gewinnen eben auch diese Partien. Am Ende triumphieren die Chiefs mit 27:20, weil die Raiders, die erst zwei Siege auf dem Konto und vier Spiele in Folge verloren haben, kein echter Gegner waren. Mahomes wirft zwei Touchdown-Pässe und erreicht mit seinen 262 Yards Historisches: Er ist nun der Quarterback in der Geschichte der Liga, der die magische Marke von 30.000 Yards am schnellsten erreicht hat, und zwar bereits in seinem 103. Spiel (Matthew Stafford war zuvor der Rekordhalter und hatte die Marke in 109 Spielen geknackt).
Lions wieder mal nicht zu stoppen
Die Lions beweisen Woche für Woche, warum sie zu den ernsthaften Kandidaten gehören, die im Februar im Super Bowl stehen werden. Mit dem fünften Sieg in Serien, einem 52:14, überrollt Detroit die völlig überforderten Tennessee (nur ein Sieg bisher) Titans auf eindrucksvolle Art und Weise. Quarterback Jared Goff wirft drei Touchdown-Pässe und allein in der ersten Halbzeit punkten sechs verschiedene Löwen.
Außerdem scheint sich Woche für Woche alles zu wiederholen bei den Lions. Da sind einmal die Trickspielzüge, für die das Team aus der Motorcity mittlerweile berühmt geworden ist. Diesmal wirft zum Ende der ersten Hälfte plötzlich nicht Goff, sondern Runningback David Montgomery einen Touchdown-Pass auf Sam LaPorta.
Da ist auch Amon-Ra St. Brown. Im fünften Spiel in Folge fängt der deutsche Wide Receiver nun einen Touchdown-Pass. Und wie jede Woche legt Runningback Jahmyr Gibbs, der vielleicht schnellste der Liga, einen unglaublichen Lauf hin. Diesmal sind es gleich 70 Yards. Wow. In den vergangenen 19 Partien, die Gibbs und Montgomery gemeinsam auf dem Feld standen, erzielte sie zusammen 35 Touchdowns.
Peinliche Pleite, schwere Verletzung
Gar nicht gut läuft es für einen anderen haushohen Favoriten: Lamar Jackson ist einer der besten Quarterbacks der Liga und will seinen letztjährigen Gewinn des Awards des Besten Spielers der Liga wiederholen. Doch er und seine in dieser Saison wieder starken Baltimore Ravens patzen bei den Browns. Dabei hatte Cleveland zuvor erst eine einzige Partie gewonnen und musste zusätzlich noch den verletzten Star-Quarterback Deshaun Watson ersetzen.
Doch kein Problem: Ersatz-Spielmacher Jameis Winston liefert in seinem ersten Start seit zwei Jahren eine formidable Leistung mit 334 Yards und drei Touchdowns ab. Die peinliche 24:29-Pleite gegen den Rivalen aus der AFC North bedeutet für die Ravens und Jackson die erste nach fünf Siegen in Serie. Besonders pikant: Zum ersten Mal erzielen die Browns in dieser Saison mehr als 20 Punkte. Einen kurzen Schockmoment gibt es, als sich Jeremiah Owusu-Koramoah von den Browns eine üble Nackenverletzung zuzieht und mit dem Wagen der Ärzte vom Feld abtransportiert werden muss. Die Fans erheben sich und spenden aufmunternden Applaus. Später teilt sein Team mit, dass der Linebacker ins Krankenhaus eingeliefert wurde, aber alle Gliedmaßen bewegen kann.
Auch Aaron Rodgers wird gedemütigt
Ein weiterer Quarterback-Megastar, eine weitere Demütigung. Altmeister Aaron Rodgers, für viele einer der talentiertesten NFL-Spielmacher aller Zeiten, verliert bei den Patriots. Obwohl deren Quarterback Drake Maye früh verletzt vom Feld muss. New England hatte nach dem Sieg in der ersten Woche die darauffolgenden sechs Partien verloren, während die Jets endlich einen Lauf hatten starten wollen, um doch noch irgendwie die Playoffs zu erreichen. Die Chancen gehen nun gegen null, nach der 22:25-Pleite steht das Team aus New York nun bei zwei Siegen und sechs Niederlagen. Die Jets haben seit der Entlassung von Trainer Robert Saleh und der Ernennung von Jeff Ulbrich zu seinem Nachfolger alle drei Partien verloren.
Hurts zerstört Bengals
In die Playoffs wollen auch die Bengals noch. Doch weil Jalen Hurts, Quarterback der Philadelphia Eagles, sein bestes Spiel seit zwei Jahren abliefert, setzt es für Cincinnati eine bittere 17:37-Niederlage und die Bengals (nur sieben Punkte in der zweiten Hälfte) haben nun die ernüchternde Bilanz von 3-5 und keinen einzigen Heimsieg auf dem Konto.
Dabei geht es nicht gut los für die Eagles. Als einziges Team in der NFL haben sie im ersten Viertel in dieser Saison noch keine Punkte erzielt, so auch gegen die Bengals. Aber dann dreht Hurts auf. Er egalisiert mit drei erlaufenen Touchdowns seine eigene Bestmarke, einen weiteren steuert er per Pass hinzu. Letzterer ist eine wunderschöne 46-Yard-Rakete auf DeVonta Smith.
Tua Tagovailoa wird gefeiert und verliert
Mit Spannung erwartet wurde das Comeback von Miamis Quarterback Tua Tagovailoas nach seiner nächsten heftigen Kopfverletzung, nach der ihm Experten zum Rücktritt geraten hatten. Schon beim Einlaufen wird der Spielmacher mit lautem Applaus bedacht. Später schallen immer wieder Tua-Sprechchöre durchs Stadion. Und Tagovailoa macht ein starkes spiel, wirft für 234 Yards und bringt 28 von 38 Pässen an, wodurch seine Dolphins ihre beste Offensivleistung der Saison zeigen. Doch die knappe 27:28-Pleite gegen die Arizona Cardinals kann er nicht verhindern. Sein Gegenüber Kyler Murray führt die Cardinals im vierten Viertel zu zwei erfolgreichen Spielzügen an, um sie von einem Rückstand von neun Punkten doch noch auf die Siegerstraße zu bringen.
Love verletzt, Packers siegen trotzdem
Auch in der Partie zwischen den Packers und den Jaguars gibt es einen Verletzungsschock. Green Bays Quarterback Jordan Love sackt Anfang der zweiten Hälfte zusammen. Alles sieht nach einer Verletzung am linken Bein aus, er humpelt zur Seitenlinie. Ersatz-Quarterback Malik Willis, der in dieser Saison bei zwei Siegen in der Startformation stand, nachdem sich Love beim Saisonauftakt eine Verstauchung des MCL zugezogen hatte, kommt ins Spiel – und kann für einen weiteren Sieg sorgen, weil Brandon McManus beim 27:24 sein zweites spielentscheidendes Field Goal in ebenso vielen Wochen aus 24 Yards in der letzten Sekunde verwandelt. Die Packers stellen auf 6-2 und dürfen später aufatmen, weil es sich bei Love "nur" um eine Leistenverletzung handelt.
Bills machen Seahawks-Optimismus zunichte
Die Stimmung bei den Seahawks wandelte sich diese Woche von Frustration zu Optimismus, nachdem das Team einen 34:14-Sieg in Atlanta errungen hatte. Doch damit ist in Buffalo schnell wieder Schluss. Denn die Bills machen kurzen Prozess mit Seattle, obwohl Quarterback Josh Allen seine erste Interception der Saison wirft (als zuvor letzter verbleibender Quarterback ohne). Doch der Spielmacher liefert dazu zwei Touchdown-Pässe ab, während Runningback James Cook für 117 Yards läuft und zwei Touchdowns zum 31:10-Erfolg für die Bills (6-2) beisteuert, die die AFC East Division führen.
Quelle: ntv.de