Konfrontation auf Parteitag: Libertäre buhen Trump aus
Politik

Laute Buhrufe ist Trump nicht gewohnt. Missmutig beleidigte er die Libertären als "drei Prozent" Partei.
Normalerweise wird Trump durch lautes Geschrei seiner Unterstützer begrüßt. So auch bei einem Auftritt vor der Libertären Partei. Dieses Mal übertönen laute Buhrufe seine Unterstützer jedoch. Die Libertären kritisieren angehäufte Staatsschulden und die Corona-Politik in seiner Amtszeit.
Bei einer Veranstaltung der Libertären Partei ist Donald Trump auf ungewohnten Gegenwind gestoßen. Der 77-Jährige wurde während seiner Rede bei der Libertarian Party National Convention in der Hauptstadt Washington lautstark ausgebuht, wie bei einer Übertragung der Associated Press deutlich zu hören ist. Viele der Anwesenden schleuderten ihm Beleidigungen entgegen und kritisierten ihn für Dinge wie seine Corona-Politik, die Anhäufung von Staatsschulden und Lügen über seine politische Bilanz.
Einige seiner Unterstützer, ausgestattet mit Kappen und Shirts mit dem Schriftzug "Make America Great again", skandierten "USA! USA!", als Trump die Bühne betrat, wurden dabei jedoch vom Johlen der Menge übertönt. Es war ein seltener Moment für den Ex-Präsidenten, der an Auftritte vor einem ihm zugeneigten Publikum gewöhnt ist, bei denen Störer nicht zu Wort kommen.
Die Libertären, die eine möglichst geringe Einmischung des Staates befürworten und für individuelle Freiheiten eintreten, haben sich mit Blick auf Trump schon oft skeptisch gezeigt. Seine Einladung zu der Versammlung hat die Partei gespalten. Trump versuchte, seine Kritiker für sich zu gewinnen. Er verwies auf die vier strafrechtlichen Anklagen gegen ihn. "Wenn ich davor kein Libertärer war, dann bin ich es ganz sicher jetzt", sagte er. Zudem versprach, einen Libertären für sein Kabinett zu nominieren, falls er die Wahl gewinnen sollte.
Libertäre: Trump schlechtester Präsident

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Trump lobte weiterhin die "kämpferischen Verfechter der Freiheit in diesem Raum" und bezeichnete Präsident Joe Biden als "Tyrannen" und "schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten". Das veranlasste einige im Publikum zu dem Gegenruf: "Das sind Sie!" Als die Schmähungen andauerten, ging Trump schließlich auf Konfrontationskurs. "Ihr wollt nicht gewinnen", sagte er – und legte nahe, dass einige Libertäre darauf aus seien, "alle vier Jahre eure drei Prozent zu bekommen".
Der landesweite Stimmanteil des Präsidentschaftskandidaten der Libertären Partei 2016, Gary Johnson, hatte bei etwa drei Prozent gelegen, seine Nachfolgerin Jo Jorgensen brachte es 2020 auf lediglich ein wenig mehr als ein Prozent. Bei der Libertarian Party National Convention wählt die Partei ihren Kandidaten für die Wahl im November aus. Vor Trump hatte am Freitag der unabhängige Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy Jr. bei der Veranstaltung gesprochen.
Quelle: ntv.de, gri/AP