Energiesparen im Bundestag: Warum bei einigen Parlamentariern eisige Stimmung herrscht
Der Bundestag muss Energie sparen, doch dann fällt auch noch die Heizung aus. Bei manchen Abgeordneten ist die Stimmung auf dem Gefrierpunkt.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) steht mit schwarzem Rollkragenpullover unter dem Jackett am Redepult, auf der Regierungsbank hat sich Kabinettskollegin Klara Geywitz (SPD) einen großen Schal um den Hals gelegt. Auch Renate Künast (Grüne) sitzt mit aufgestelltem Kragen und Schaltuch im Plenarsaal: Es ist kalt geworden im Bundestag, unangenehm kalt. »Ich saß mit Daunenjacke im Büro und bin ständig hin- und hergelaufen«, sagt Künast. »Trotzdem hatte ich schon nach kurzer Zeit eine kalte Nase.«
Seit mehr als einer Woche frieren einige Abgeordnete, und ihre Mitarbeitenden frieren mit. »Das ist eine Posse! Offensichtlich hat die Verwaltung das hier nicht im Griff«, sagt Künast. Nur 18,2 Grad hätten ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Büro gemessen, so erzählt es die ehemalige Landwirtschaftsministerin. Da sei es noch deutlich wärmer gewesen als am Vortag. Aus anderen Büros hört man von noch niedrigeren Temperaturen. »Wir Abgeordneten laufen immer noch rum, aber bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das aus Fürsorgegründen schon bedenklich«, kritisiert die Grünenpolitikerin.
Schon vergangene Woche hatte Künast in einem Tweet auf die niedrigen Temperaturen aufmerksam gemacht.
