Wolodymyr Selenskyj auf Berlin-Besuch: »Gemeinsam werden wir siegen und Frieden nach Europa bringen«
Der ukrainische Präsident hat sich in das Gästebuch des Bundespräsidialamts eingetragen. Darin würdigte er Deutschlands Rolle im Krieg, in beeindruckender Handschrift. Aber: Hat man seinen Namen richtig geschrieben?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seinem Deutschlandbesuch in das Gästebuch des Bundespräsidialamts eingetragen. »In der für die Ukraine härtesten Zeit der jüngeren Geschichte« sei er stolz, in Deutschland einen »wahren Freund und verlässlichen Verbündeten« zu haben, der »entschieden an der Seite des ukrainischen Volkes in dessen Kampf für Freiheit und demokratische Werte steht«. »Gemeinsam werden wir siegen und Frieden zurück nach Europa bringen«, schrieb Selenskyj weiter. Er dankte dem Bundespräsidenten für seine persönliche Unterstützung und den Deutschen für ihre Solidarität mit der Ukraine.
Der Besuch und die Eintragung sind bedeutsam, da die Beziehung zwischen Selenskyj und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zwischenzeitlich angespannt war. Im April vergangenen Jahres wollte Steinmeier in die Ukraine reisen. Doch Selenskyj lud ihn aus, als dieser schon auf dem Weg nach Kiew war. Steinmeier wollte damals mit dem polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda und drei weiteren osteuropäischen Staatschefs die Ukraine besuchen. Der Grund für die spontane Absage blieb unklar, Steinmeier war jedoch tief getroffen. Die Stimmung zwischen den beiden Staatschefs blieb frostig – auch als Steinmeier im Oktober tatsächlich nach Kiew reiste.
Selensky, Zelenskyy oder Selenskyj?
Zwischenzeitlich hatte die Ukraine auch immer wieder angeblich fehlende Unterstützung aus Deutschland mit Munition und Waffen beklagt. Kurz vor Selenskyjs Besuch hatte die Bundesregierung nun ein neues Paket an Waffen und Munition im Wert von 2,7 Milliarden Euro geschnürt – das größte seit Kriegsbeginn.
Abseits des Inhalts fällt Selenskyjs sehr geschwungene, elegante Handschrift auf. Und die Frage, wie man seinen Nachnamen schreibt: Das Bundespräsidialamt selbst schrieb »Selensky«. Das ist eine der möglichen Schreibweisen des Namens. Die in Deutschland geläufigste Schreibweise – der auch der SPIEGEL folgt – ist jedoch »Selenskyj«. Der ukrainische Präsident unterschrieb derweil mit zwei »y«: »Selenskyy«.
Nach Selenskyjs Treffen mit Steinmeier empfing Bundeskanzler Olaf Scholz den ukrainischen Präsidenten mit militärischen Ehren im Kanzleramt. Am Sonntagnachmittag soll Selenskyj gemeinsam mit Scholz nach Aachen fahren, dort wird der Karlspreis an ihn und sein Land verliehen.