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WM 2022: Wie Katar im Eröffnungsspiel gegen Ecuador enttäuschte

November 20
23:07 2022

Slapstick im eigenen Strafraum, fast keine Torchancen: Einer pompösen Eröffnungsshow ließ Katar ernüchternden Fußball folgen. Bei der Niederlage gegen Ecuador verließen zahlreiche Fans schon zur Halbzeit das Stadion.

WM-Erfolg kann man nicht kaufen: Die Eröffnungsfeier zur WM 2022 war so pompös, wie man sie erwarten konnte: Die Maskottchen der Turniergeschichte führten Tänze auf, Stargast Morgan Freeman und Vertreter Katars gaben Lippenbekenntnisse zu Vielfalt und Offenheit ab, bunte Lichter allenthalben entfachten Partystimmung. Doch je näher der Anpfiff zur Partie gegen Ecuador rückte, desto weiter rückte der Glanz der katarischen Inszenierung in die Ferne. Schon dem Countdown hin zur ersten Ballberührung des Turniers misslang das Timing, der italienische Schiedsrichter Daniele Orsato pfiff drei Sekunden früher an – und eröffnete den sportlichen Teil der Veranstaltung, die für den Asienmeister hochnotpeinlich werden sollte.

Das Ergebnis: 0:2 (0:2) unterliegt Katar Ecuador – und ist damit der erste Gastgeber in der WM-Geschichte, der das Eröffnungsspiel verliert. Die Niederlage hätte auch durchaus noch höher ausfallen können. Hier geht es zum Spielbericht.

Illustre Gästeliste: Neben US-Superstar Freeman ließ sich zum Event im Al-Bait-Stadion in Chaur weitere globale Prominenz blicken. Der Grund für die jeweilige Berühmtheit variierte: Jung Kook ist Südkoreas berühmtester Popsänger, Gianni Infantino der Herrscher über den Weltverband Fifa, Mohammed bin Salman saudischer Kronprinz, der sehr wahrscheinlich den Mord am Journalisten Jamal Khashoggi in Auftrag gegeben haben soll. Die Grenzen zwischen Unterhaltungsindustrie und Despoten, sie schienen selten so ineinanderzufließen wie an diesem Nachmittag in Katar.

Bitte festhalten: Schnell wurde es dann sportlich. Ursprünglich hatte die Partie zwischen Senegal und den Niederlanden das erste Spiel der WM sein sollen, erst nachträglich war der Zeitplan zugunsten des Gastgebers geändert worden. Im Nachhinein hätte Katar sich doch lieber tiefer im Spielplan versteckt: Ecuador dominierte, Katar konnte sich spielerisch kaum befreien. Und Torwart Saad Al Sheeb hatte große Probleme in Sachen Fangsicherheit und Strafraumbeherrschung, eine Slapstick-Einlage hätte nach drei Minuten fast den frühen Rückstand eingeleitet.

Ein Skandal, der keiner war: Das Kopfballtor von Kapitän Enner Valencia (nach sehenswerter Seitfallzieher-Vorlage) zählte nicht, und zehn Minuten lang fragte sich das Gros der TV-Zuschauer: Warum eigentlich? Die eine, schnell eingespielte Zeitlupe gab wenig Aufschluss. Erst nach einer Viertelstunde kam dann die schöne 3D-Grafik, die aufzeigte, welcher Ecuadorianer wann wie weit im Abseits gestanden hatte. Eine korrekte Entscheidung also, aber eine, die man gern früher hätte aufschlüsseln dürfen.

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