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Wilhelmshaven: Erster deutscher Anleger für Flüssiggas kann in Betrieb gehen

November 15
12:56 2022

Lange wurde in Deutschland nur über die Flüssiggas-Revolution diskutiert – während andere Staaten Fakten schafften und Terminals errichteten. Nun könnte erstmals auch Flüssiggas in Wilhelmshaven entladen werden.

Seit zwei Jahrzehnten wird die »LNG Revolution« in Wissenschaft und Energiewirtschaft diskutiert, gemeint sind die Umwälzungen auf den Rohstoffmärkten, die durch die massenhafte Verfügbarkeit von verflüssigtem Erdgas ausgelöst werden. Traditionell war der Brennstoff vor allen Dingen per Pipeline geliefert worden, doch seit Jahren sind auch immer mehr Tanker mit heruntergekühltem und so verflüssigten Gas auf den Weltmeeren unterwegs, mit liquified natural gas (LNG) eben.

Doch während viele Nachbarstaaten in der EU über die Jahre wirklich mit dem Ausbau einer Anlande-Infrastruktur für solche LNG-Schiffe begannen, begnügte sich Deutschland stets nur mit Ankündigungen. Immer wieder wurden Pläne diskutiert, LNG-Terminals an deutschen Küsten zu errichten, in Wilhelmshaven zum Beispiel, oder in Brunsbüttel. Vor rund zehn Jahren begann die Diskussion zu »Deutschlands erstem LNG-Terminal« – nur gebaut wurde nie etwas. Selbst 2020 nicht, als die damalige Große Koalition mit einem Finanzminister namens Olaf Scholz (SPD) den damaligen US-Präsidenten Donald Trump besänftigten wollte mit dem Angebot, im Gegenzug zur Inbetriebnahme der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 eine Milliarde Euro in ein Flüssiggas-Terminal zu stecken.

Hafen ist fertig

Nun erst – zwei Jahre, einen Krieg und eine schwere Gaskrise später – bekommt Deutschland tatsächlich eine funktionierende Anlande-Anlage für Flüssiggas. Auch wenn es noch kein fest installiertes, vollwertiges Terminal ist: In Wilhelmshaven wird der erste Anleger LNG in Deutschland eröffnet.

Niedersachsen Ports, ein Unternehmen im Besitz des Bundeslandes Niedersachsen, hat einen bestehenden Landungsplatz so umgebaut, dass dort eine schwimmende Speicher- und Regasifizierungsanlage (FSRU) dauerhaft stationiert werden kann – also ein Schiff, das als eine Art mobiles LNG-Terminal dient. »Es ist richtig, dass der Hafen für die Ankunft des Schiffes fertig ist«, teilte die Sprecherin des Unternehmens mit. Bereits bekannt ist, dass die FSRU »Höegh Esperanza« im Dezember an dem Anleger festmachen soll. Die Bauarbeiten an dem Landungsplatz hatten im Mai dieses Jahres in Anwesenheit des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck (Grüne) begonnen.

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