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Wilder F1-GP in Silverstone: Norris gewinnt im Regenchaos, Hülkenberg macht’s historisch

July 06
18:55 2025

Formel1

Hülkenberg holte das "verdienteste Podium der Geschichte", sagte sein Team.

Hülkenberg holte das "verdienteste Podium der Geschichte", sagte sein Team.

Das Rennen um die Fahrer-WM in der Formel 1 wird immer enger. Im Regenchaos von Silverstone behält Lokalmatador Norris den Überblick, auch weil sein Konkurrent Piastri eine Strafe kassiert. Nico Hülkenberg holt im Sauber mit fast 38 Jahren sein erstes Podium überhaupt.

Im Regen-Chaos von Silverstone hat Nico Hülkenberg seine schwarze Rekordserie mit dem ersten Podiumsplatz seiner langen Formel-1-Karriere beendet. 238 Grand Prix hatte der 37-Jährige vergeblich auf den Sprung aufs Podest in der Motorsport-Königsklasse gewartet, ehe die bittere Zeit an einem typisch britischen Sommertag endete.

Im Kick-Sauber fuhr der Rheinländer mit einer Meisterleistung vom vorletzten Startplatz bis auf Rang drei und durfte mit Heimsieger Lando Norris und WM-Spitzenreiter Oscar Piastri zur Siegerehrung. Im Cockpit vergoss Hülkenberg vor Glück erste Tränen.

Das McLaren-Duo baute in einem ereignisreichen Rennen auch den Vorsprung auf Weltmeister Max Verstappen in der Gesamtwertung aus. Der Red-Bull-Superstar leistete sich nach heftigen Schauern und mehreren Safety-Car-Phasen einen folgenschweren Ausrutscher.

Verstappen verliert weiter in der Gesamtwertung

Provoziert von einem gefährlichen Bremsmanöver des lange führenden Piastri, der dafür eine Zeitstrafe erhielt, drehte sich Verstappen und wurde nur Fünfter. In der WM liegt er als Dritter nun schon 69 Punkte hinter Piastri und 61 Zähler hinter Norris.

Mann des Tages aber war Hülkenberg. Mit seiner ganzen Routine und perfekter Strategie überstand er das wilde Geschehen und durfte am Ende völlig unerwartet jubeln. 15 Jahre nach seinem Debüt bei Williams und im Spätherbst einer bewegten Karriere belohnte sich Hülkenberg für sein Durchhaltevermögen. Auch Silverstone-Rekordsieger Lewis Hamilton kam im Ferrari nicht mehr vorbei und wurde am Ende Vierter.

Heftiger Regen hatte die 160.000 Fans in den Stunden vor dem Start auf die Probe gestellt. Rekordchampion Hamilton, der schon neunmal in Silverstone gewonnen hatte, nahm die Bedingungen erfreut zur Kenntnis. "Ich liebe, dass es regnet, das ist britisches Wetter", sagte der 40-Jährige vor seinem ersten Heimauftritt nach dem Wechsel zu Ferrari. "Ich habe noch nie so viele Briten in Rot gesehen", stellte Hamilton nach einem Blick auf die Ränge fest.

Seine Freude über die Nässe speiste sich aus der kleinen Enttäuschung in der Qualifikation, als es für Hamilton wegen eines kleinen Verbremsers nur zu Rang fünf gereicht hatte. Wie so mancher Fahrer aus den hinteren Reihen hoffte der siebenmalige Champion auf Wetterchaos – und wurde erhört.

Den Startplatz ganz vorn hatte sich Weltmeister Verstappen mit einer Fabelrunde gesichert. Kurz vergessen war sein Ärger über das immer wieder schwer fahrbare Auto und die nervenden Spekulationen um einen möglichen Wechsel zu Mercedes. Mit seiner 44. Pole Position stellte der Niederländer auch die Team-Bestmarke von Sebastian Vettel ein.

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Formel1 05.07.25 Vettel-Bestmarke eingestellt Verstappen setzt bei F1-Quali in Silverstone ein Ausrufezeichen

Wilde Startphase

Auf dem nassen Asphalt verteidigte Verstappen die Spitze durch die ersten Kurven gegen Piastri im McLaren. Gleich zweimal musste die Rennleitung auf den ersten Runden das Feld durch ein virtuelles Safety-Car einbremsen.

Zunächst musste Liam Lawson von den Racing Bulls sein demoliertes Auto am Rand abstellen, nachdem ihn Esteban Ocon mit seinem Haas erwischt hatte. Wenig später krachte Sauber-Pilot Gabriel Bortoleto in die Streckenbegrenzung, Teile seines Heckflügels wirbelten durch die Luft.

Als das Rennen wieder frei war, setzte Piastri seine Jagd auf Verstappen fort und zwängte sich in Runde acht vorbei. Dann setzte erneut Regen ein, das Safety-Car beruhigte kurz das Geschehen.

Kaum war es von der Piste, krachte es schon wieder. Lawsons Teamkollege Isack Hadjar donnerte mit seinem Wagen ins Heck des Mercedes von Kimi Antonelli und flog von der Strecke. Wieder war Bernd Mayländer mit seinem Safety-Car gefordert. 75 Jahre nach ihrem allerersten Rennen führte die Formel 1 an ihrer Geburtsstätte in Silverstone ein echtes Spektakel auf.

Kontroverse hinter dem Safety-Car

Beim nächsten Neustart wurde es kontrovers. Piastri beschleunigte, bremste dann unvermittelt wieder bis fast zum Stillstand ab und überraschte so Verstappen. Der Red-Bull-Fahrer rauschte kurz vorbei, obwohl es eigentlich noch nicht erlaubt war, und fluchte über den Australier. Gleich darauf drehte sich Verstappen, verlor viele Plätze.

Die Rennkommissare griffen umgehend ein und verhängten eine Zehn-Sekunden-Strafe gegen Piastri für sein gefährliches Manöver hinter dem Safety-Car. Verstappen aber half das eher wenig, als Zehnter drohte ihm nun der nächste Rückschlag im Titelkampf. Weil Red Bull nicht mit so viel Regen gerechnet hatte, war das Auto des Vierfach-Champions nicht gut abgestimmt und verhinderte eine schnelle Aufholjagd.

Vorn enteilten die beiden McLaren. Als Piastri seine Strafe an der Box abbrummte, zog Norris vorbei und war nicht mehr einzuholen. Dahinter behielt Hülkenberg trotz eines mäßigen letzten Reifenwechsels die Nerven und ließ sich den Podiumsplatz nicht mehr nehmen.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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