Nachrichten in der Welt


Nachrichten der Welt

Wählerwanderung in Berlin: Woher die Stimmen für den CDU-Erfolg kamen

February 13
08:07 2023

Bei der Berlin-Wahl hat die CDU der gesamten Konkurrenz Stimmen abgenommen – besonders aber einer Partei. Die rot-grün-rote Koalition hatte dagegen Schwierigkeiten, ihre Anhänger zu mobilisieren. Daten zur Wahl.

Jubel bei der CDU, miese Stimmung bei der SPD: Während Kai Wegner sich über das beste Ergebnis der Christdemokraten in Berlin seit 1999 freuen kann, müssen Franziska Giffey und ihre Sozialdemokraten das schlechteste Hauptstadt-Ergebnis der Geschichte verarbeiten.

Eine erste Analyse zur Wählerwanderung von Infratest dimap zeigt, woher die neuen Wähler für die CDU kamen. Das Wahlforschungsinstitut erstellt die Wanderung auf Grundlage eigener Befragungen, des vorläufigen Endergebnisses sowie weiterer amtlicher Statistiken.

Die Werte sind eine grobe Schätzung, wie viele Wählerinnen und Wähler eine Partei im Vergleich zur vorherigen Wahl halten konnte und wie viele zu und von anderen Parteien ab- oder zugewandert sind. Es ist möglich, dass sich die Daten noch verändern.

Laut der Analyse gewinnt die CDU aus allen Lagern Stimmen, vor allem aber von der bisherigen Regierungspartei SPD: unter dem Strich wechselten 52.000 Wählerinnen und Wähler von den Sozialdemokraten zu den Christdemokraten. Von der FDP kamen 29.000, von den Grünen 14.000, von der Linken 10.000, und von der AfD 5000 Stimmen dazu. Auch bei Personen, die zuvor sonstige Parteien gewählt hatten, punktete die CDU und gewann hier 17.000 Stimmen hinzu. Verluste gab es für die Christdemokraten nur an das Lager der Nichtwähler – 23.000 Stimmen.

Die SPD erlitt nicht nur an die CDU Verluste. 54.000 Stimmen verloren die Sozialdemokraten an das Lager der Nichtwähler. Nennenswerte Gewinne gab es lediglich im Vergleich zu den Grünen (12.000 Stimmen). Gegenüber der Linken und der FDP fällt der Saldo mit 3000 beziehungsweise 2000 Stimmen knapp positiv aus, an die AfD verlor die SPD 4000 Stimmen.

Auch die Grünen verloren, 31.000 Stimmen gingen ans Nichtwähler-Lager, 14.000 Wählerinnen und Wähler wanderten zur CDU, 12.000 zur SPD, 2000 zur FDP und 1000 zur AfD. Nur gegenüber der Linken ist der Saldo mit 5000 Stimmen positiv.

Die FDP verpasste aufgrund ihrer Verluste in Berlin erneut den Einzug in ein Länderparlament. Sie verlor 29.000 Stimmen an die CDU, und 25.000 Stimmen an die Nichtwähler.

Über eine Viertelmillion mehr Nichtwähler als 2021

Den größten Zuwachs verzeichnete indes nicht die CDU, sondern das Lager der Nichtwähler.Laut der Infratest-Analyse stimmten 262.000 Berlinerinnen und Berliner weniger als 2021 ab.

CDU und SPD konnten vorwiegend bei älteren Wählerinnen und Wählern punkten. Während die CDU in der Wählergruppe ab 70 Jahren 39 Prozent der Stimmen erhielt, waren es bei den 18- bis 24-Jährigen nur zwölf Prozent. Auch die SPD erhielt bei den Älteren mehr Stimmen als bei den Jungen. Umgekehrt ist es bei den Grünen: Sie schnitten bei den 25- bis 34-Jährigen mit 31 Prozent am besten ab, am schwächsten waren sie mit nur sechs Prozent bei den Wählerinnen und Wählern ab 70.

Während CDU, SPD und die AfD vor allem bei Personen mit einfachem Bildungsgrad punkteten, kamen die Grünen in dieser Wählergruppe auf gerade einmal fünf Prozent. Dafür ist die Partei bei Wählerinnen und Wählern mit hoher Bildung die stärkste Kraft (26 Prozent). Linke und FDP schnitten ebenfalls bei höher Gebildeten besser ab.

Das Wahlverhalten von Frauen und Männern unterschied sich kaum. Die CDU schnitt bei Männern etwas besser ab als bei Frauen, deutlicher war dieses Ungleichgewicht bei der FDP. SPD, Grüne und Linke holten bei Frauen geringfügig mehr Stimmen.

Neueste Beiträge

18:46 Как смотреть любимые ТВ-каналы онлайн без регистрации и рекламы

0 comment Read Full Article