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Vip Vip, Hurra!: Hat Gil Ofarim eine zweite Chance verdient?

March 21
19:06 2025

Unterhaltung

Hat lange geschwiegen: Gil Ofarim.

Hat lange geschwiegen: Gil Ofarim.

Gil Ofarim war einst ein gefeierter Musiker – dann erschütterte ein Skandal sein Leben und seine Karriere. Nach seinem Lügengeständnis folgte der Absturz. Nun wagt er den Neuanfang. Doch kann er das Vertrauen der Öffentlichkeit jemals zurückgewinnen?

Lieber Leser, diese Woche beschäftigt sich die Promi-Kolumne mit einem schwierigen, sensiblen Thema. Eines, das – vielleicht auch bei Ihnen – teils heftige Emotionen weckt und nach wie vor Diskussionen anheizt. Eins vorab: Das ist absolut verständlich.

Denn dieser Skandal, der einer der medienträchtigsten der letzten Jahre war, stellt uns alle vor die Frage: Wie gehen wir mit jenen um, die gravierende Fehler gemacht haben? Wie schnell wird (vor)verurteilt – und wie schwer ist es, wieder Fuß zu fassen?

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Unterhaltung 30.11.23 Vom Bravo-Boy zum Lügenbaron Der Aufstieg und Fall des Gil Ofarim

Es geht um Gil Ofarim, dessen Name buchstäblich zum Sinnbild für einen öffentlichen Absturz wurde. Ein Mann, der bis zu diesem Zeitpunkt vor allem für seine Musik bekannt war, aber auch für seinen sensationellen Sieg bei "Let's Dance" an der Seite von Profitänzerin Ekaterina Leonova gefeiert wurde.

Dann aber geschah er, der Vorfall, der eine Lawine lostrat. Es gibt in diesem Land wohl kaum jemanden, der das viral gegangene Video, das ihn abends vor einem Hotel zeigt, nicht gesehen hat. Erinnern wir uns zurück an den Oktober 2021, als Ofarim schwere Vorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erhob. Wegen seines Davidstern-Anhängers, so behauptete er, sei er antisemitisch beleidigt worden.

Die Welle der Empörung rollte über das Land. Ofarim wurde mit Solidaritätsbekundungen überhäuft, das Hotel geriet unter massiven Druck. Politiker, Medien, Kollegen – viele stellten sich hinter den Musiker.

"Ich konnte nicht mehr"

Doch dann die Wende: Ermittlungen ergaben, dass der Vorfall wohl so nie geschehen ist. Was folgte, war ein Prozess wegen Verleumdung. Und schließlich, nach Wochen der Verhandlung, das Geständnis: "Die Vorwürfe treffen zu. Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid." Drei Sätze, die nicht nur das Verfahren beendeten, sondern auch sein öffentliches Leben, wie er es kannte.

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Unterhaltung 20.03.25 "Habe Schuld auf mich genommen" Gil Ofarim spricht über Antisemitismus-Skandal

Nun spricht Ofarim erstmals darüber, was in ihm vorging. Über den Druck, das Gefühl der Hilflosigkeit, die Einsicht, dass er mit diesen Vorwürfen einen Fehler gemacht hat. Doch war es wirklich sein freier Wille, diese Schuld auf sich zu nehmen? Oder war es der verzweifelte Versuch, eine juristische Spirale zu beenden, die ihn seelisch und finanziell an den Abgrund trieb? Fragen, die in der Luft liegen – ohne klare Antworten.

Im einem Interview sagt er jetzt: "Ich habe mich während des Prozesses nicht geäußert, meine Anwälte haben mir geraten, nicht auszusagen, um mich nicht angreifbar zu machen. Das Einzige, was ich gesagt habe, waren drei Sätze!" Und dann verrät er: "Ich habe die Schuld auf mich genommen, um dem ein Ende zu setzen, ich war nicht mehr fähig, weiterzumachen. Weder mental noch … Es ging nicht mehr, ich konnte nicht mehr."

Hat Gil eine Lüge zugegeben, nur damit der Prozess sofort zu Ende ist? War es also ein taktisches Geständnis? Oder hat er am Ende gar nicht gelogen, sondern lediglich die Schuld auf sich genommen, um sich selbst zu schützen? All diese Fragen bleiben offen.

Sicher ist: Die Konsequenzen waren gewaltig. Sein Name ist beschädigt, seine Karriere nicht nur am Tiefpunkt, sondern genau genommen: nicht mehr vorhanden. Acht Monate, so sagt er nun, habe er in einer Tagesklinik verbracht, kämpfte mit posttraumatischen Belastungsstörungen und Alkoholproblemen. Er sei nicht mehr derselbe Mann, sagt er. Und 25 Kilo leichter, ernüchtert, aber auch entschlossener, sich ein neues Leben aufzubauen.

Ein neuer Anfang – doch ist das so einfach?

In diesem ersten Interview nach langer Zeit, das er dem "Stern" gegeben hat, lässt er tief blicken: Er wisse, dass er sich Respekt und Vertrauen erst wieder erarbeiten müsse. Doch ist das überhaupt möglich? Kann ein Künstler, der die Öffentlichkeit einmal bewusst getäuscht hat, auf Vergebung hoffen?

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Unterhaltung 19.03.25 Gil Ofarim bricht sein Schweigen "Schuld auf mich genommen, um dem ein Ende zu setzen"

Im April steht Ofarim wieder auf der Bühne. Es wird sein erstes Konzert nach dem Skandal sein. Wird das der Neustart? Der Versuch, wieder Fuß zu fassen in einer Welt, die ihm längst den Rücken gekehrt hat?

Kann ein Mensch, der so gelogen hat, wieder Glaubwürdigkeit erlangen? Und vor allem: Was ist unsere Aufgabe als Gesellschaft? Müssen wir gnadenlos urteilen, Fehler für immer anhaften lassen? Oder sollten wir – gerade in Zeiten der moralischen Überhitzung – auch lernen, Vergebung zuzulassen?

Es heißt, Ofarim lebe jetzt in einem "grau gestrichenen Mehrfamilienhaus in einer schwäbischen Kleinstadt" und habe seine Wohnung in München aufgeben müssen, weil er die Miete nicht mehr zahlen konnte. Sein Name stehe weder auf dem Klingelschild noch auf seinem Briefkasten. Die Polizei habe seinen Personenschutz "vor langer Zeit" eingestellt. Noch immer bekommt er Nachrichten von Menschen, die ihm den Tod wünschen. Hier stellt sich, auch an Sie, lieber Leser, die entscheidende Frage: Hat Gil Ofarim eine zweite Chance verdient? Was denken Sie?

Quelle: ntv.de

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