USA: Weißes Haus lässt Israels Ministerpräsident Netanyahu auflaufen
Das Weiße Haus hat Spekulationen über eine baldige Begegnung zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu einen Dämpfer verpasst. »Es wird irgendwann im Herbst ein Treffen hier in den Vereinigten Staaten geben«, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, nach einem Telefonat von Biden und Netanyahu.
Aus der Tatsache, dass die beiden miteinander sprachen und sich treffen wollen, solle man nicht ableiten, dass die Sorgen über den geplanten Umbau der Justiz in Israel und »extremistische Handlungen« einiger Mitglieder der Netanyahu-Regierung geringer geworden seien.
Treffen mit Staatschef Herzog
Zuvor hatte Netanyahus Büro noch erklärt: »Präsident Biden hat Ministerpräsident Netanyahu zu einem baldigen Treffen in den USA eingeladen.« Netanyahu habe die Einladung angenommen, hieß es weiter, beide Seiten würden nun die »Details« des Besuchs ausarbeiten.
Das Telefonat fand am Vortag eines Treffens von Biden und Israels Staatschef Izhak Herzog im Weißen Haus statt. Der Empfang für Herzog wirft auch ein Schlaglicht auf das angespannte Verhältnis des US-Präsidenten zu Netanyahu.
Der Ministerpräsident wartet nach seiner Rückkehr ins Amt schon seit mehr als einem halben Jahr auf eine Einladung ins Weiße Haus. Viele werten das als Ausdruck dafür, dass Biden mit der Politik von Netanyahus rechts-religiöser Regierung unzufrieden ist.

