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Ukraine-Krieg: Großbritannien und Niederlande wollen Koalition für Kampfjet-Lieferungen schmieden

May 17
00:33 2023

Bekommt die Ukraine bald doch moderne Kampfjets aus dem Westen? Großbritannien und die Niederlande erhöhen den Druck auf die Partner. Die Regierungschefs Sunak und Rutte wollen, dass Kiew F16-Flugzeuge erhält.

Großbritannien und die Niederlande wollen eine »internationale Koalition« schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Das berichten die Nachrichtenagentur AFP und der britische »Guardian« unter Berufung auf die britische Regierung.

Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich am Rande des Gipfeltreffens des Europarats in Islands Hauptstadt Reykjavik auf ein solches Vorgehen verständigt, teilte ein Sprecher der Regierung in London demnach am Dienstagabend mit. Die Ukraine solle F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden. Eine Bestätigung von niederländischer Seite gab es am Dienstagabend zunächst nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in den vergangenen Tagen bei Besuchen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien um umfangreiche neue Militärhilfe und um Unterstützung beim Aufbau einer »Kampfjet-Koalition« geworben. Nach einem Treffen mit Sunak am Montag hatte sich Selenskyj diesbezüglich bereits optimistisch gezeigt.

Selenskyj erfreut

Am Dienstagabend begrüßte Selenskyj die neue Bewegung in der Kampfjet-Debatte. »Gestern haben wir in Großbritannien mit Rishi (Sunak), dem Premierminister, vereinbart, dass wir an einer Koalition von Kampfjets arbeiten – Ausbildung, Flugzeuge, Ergebnisse«, berichtete Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache von den Ergebnissen seiner Europareise.

»Gestern wurde dies vom französischen Präsidenten (Emmanuel) Macron unterstützt, und heute vom niederländischen Premierminister Mark Rutte«, sagte Selenskyj. »Ein guter Start für die Koalition! Ich danke Ihnen allen!«

Bisher wollten die Nato-Staaten die Forderung Kiews nach modernen westlichen Kampfflugzeugen nicht erfüllen. Sunak und Rutte wollen sich nun dafür einsetzen, »eine internationale Koalition aufzubauen, um die Ukraine mit Kampfflugzeugkapazitäten auszustatten und sie bei allem zu unterstützen, von der Ausbildung bis zur Beschaffung von F16-Jets«, wie der britische Regierungssprecher erklärte. Sunak bekräftigte in Reykjavik demnach zudem seine Überzeugung, dass »der rechtmäßige Platz der Ukraine in der Nato« sei.

An dem Gipfeltreffen in Island nehmen unter anderen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni teil. Selenskyj sollte per Video zugeschaltet werden.

Macron hatte am Montag erklärt, Frankreich sei zur Ausbildung ukrainischer Kampfjet-Piloten bereit. Mit Blick auf eine mögliche Lieferung von Kampfjets an Kiew sprach Macron dagegen von einer »theoretischen Debatte«. Auch Kanzler Scholz hatte sich bei Selenskyjs Besuch am Sonntag dazu sehr zurückhaltend geäußert.

Die Bundeswehr verfügt nicht über F16-Kampfjets, auch Großbritannien verwendet diesen Flugzeugtyp nicht, der in den USA von Lockheed Martin hergestellt wird. Für eine Lieferung an die Ukraine müssen London und Den Haag wohl vor allem die US-Regierung überzeugen. Auf die Frage, ob die USA ihre Position zu möglichen F16-Lieferungen geändert hätten, antwortete der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, John Kirby, am Montag mit nur einem Wort: »Nein.«

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