Tönnies: Immer mehr schlachtreife Schweine in den Ställen

Eingang zu Tönnies-Werk: Lockdown nach Corona-Ausbruch
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Guido Kirchner/ DPA
Die Fleischfabrik von Clemens Tönnies ist die größte Deutschlands, ein Drittel aller hierzulande geschlachteten Schweine werden in seinem Schlachthof zerlegt. Die Schließung des Betriebs nach zahlreichen Corona-Fällen im nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück hat so auch Folgen für die Landwirte.
"Die Bauern brauchen Planungssicherheit", sagte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, dem "Handelsblatt". "Daher muss jetzt ein Starttermin für die Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs festgelegt werden."
Derzeit können aufgrund der Schließung von Tönnies nach Angaben des Bauernverbandes 70.000 Schweine pro Woche nicht geschlachtet werden. Im auf Just-in-time-Lieferung getrimmten System der Fleischproduktion stehen die Bauern unter Druck, ihre Tiere abgenommen zu bekommen. Sonst haben sie zu viele schlachtreife Tiere im Stall, während bereits die nächsten Tiere heranwachsen.
Schlachtwirtschaft und Schlachtviehvermarkter müssten sicherstellen, dass die schlachtreifen Tiere verteilt werden, sagte Krüsken dem "Handelsblatt". "Die Fleischwirtschaft muss jetzt die notwendigen Hygienemaßnahmen mit Hochdruck umsetzen."
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