Tesla kackt Billionen-Marke: Wall Street bleibt auf Rekordkurs
Wirtschaft
Nach dem klaren Ausgang der US-Wahl eilt die Wall Street weiter von Rekord zu Rekord. Dass die Fed den Leitzins weiter senkt, trägt zur guten Stimmung bei. Nach dem gestrigen Dämpfer sind auch Papiere von Trumps Medienholding wieder gefragt.
Die Rekordjagd der US-Aktienmärkte nach dem Wahlsieg von Donald Trump hat auch zum Wochenausklang angehalten. Die drei wichtigsten Indizes – der S&P 500, der Dow Jones und die Nasdaq – schlossen am Freitag auf neuen Rekordständen. Im Verlauf hatte der S&P zudem erstmals die Marke von 6000 Punkten geknackt, der Dow überschritt zwischenzeitlich die Marke von 44.000 Punkten. "Die Bewegungen bei den Aktienkursen in dieser Woche waren extrem und sprechen Bände darüber, wie sehr der Markt es liebt, Gewissheit zu haben. Und die haben wir jetzt, da das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen feststeht", sagte Clark Geranen, Marktstratege bei CalBay Investments.
Wirtschaft 07.11.24 Um 0,25 Prozentpunkte US-Notenbank senkt Zinsen nach Trump-Triumph weiter
Börsianer setzen darauf, dass die heimischen Firmen von Trumps Steuer- und Handelspolitik und seinem Credo "America First" stark profitieren werden. Der Standardwerteindex Dow gewann 0,6 Prozent auf 43.989 Punkte. Der technologielastige Nasdaq notierte minimal im Plus bei 19.287 Zählern und der breit gefasste S&P legte 0,4 Prozent auf 5996 Stellen zu. Auf Wochensicht stieg der S&P um 4,7 Prozent, der Dow um 4,6 und die Nasdaq um 5,7 Prozent.
Die optimistische Stimmung erhielt zusätzlichen Auftrieb von der gestrigen Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken. Fed-Chef Jerome Powell erklärte, der Wahlausgang werde keine kurzfristigen Auswirkungen auf die Geldpolitik haben. Investoren dürften mit weiteren geldpolitischen Lockerungen rechnen, sagte Joachim Schallmayer, Chef-Anlagestratege der Deka Bank. "Sowohl die Fed als auch die Europäische Zentralbank (EZB) werden in den kommenden Monaten die Leitzinsen schrittweise nach unten nehmen."
An den Rohstoffmärkten machte sich dagegen Enttäuschung über staatliche Stützen beim Top-Abnehmer China breit. Die Regierung in Peking erlaubt lokalen Behörden, in Schattenhaushalten verborgene Schulden über die Ausgabe neuer Anleihen im Gesamtvolumen von umgerechnet 778 Milliarden Euro abzulösen. Einem Börsianer zufolge hatten Anleger aber auf eine doppelt so hohe Summe gehofft.
Trump Media kommen zurück
Tesla setzten ihren Aufwärtstrend fort und stiegen um 8,2 Prozent. Damit war Tesla an der Börse erstmals seit 2022 wieder mehr als eine Billion Dollar wert – also 1000 Milliarden. Anleger hoffen, dass sich die enge Beraterrolle von Konzernchef Elon Musk bei Trump für den Elektroautobauer auszahlen wird.
Aktien von Trump Media & Technology stiegen 15,2 Prozent und erholten sich damit von einem Teil ihrer Vortagesverluste. Der designierte US-Präsident erklärte, er habe nicht die Absicht, seine Anteile an dem Unternehmen zu verkaufen, zu dem seine Medienplattform Truth Social gehört.
Nvidia gaben 0,8 Prozent nach, nachdem der KI-Pionier am Donnerstag als erstes Unternehmen in der Geschichte eine Marktkapitalisierung von mehr als 3,6 Billionen US-Dollar erreicht hatte. Zu Handelsbeginn war der Chip-Hersteller in den Dow-Jones-Index aufgenommen worden, Intel musste dafür weichen.
Enttäuschende Geschäftsergebnisse setzten Airbnb unter Druck. Die Papiere gaben 8,7 Prozent nach, nachdem sie am Vortag noch kräftig zugelegt hatten. Eine maue Umsatzprognose drückte die Bilder-Suchmaschine Pinterest um mehr als 17 Prozent nach unten.
Was heute sonst noch an den Börsen los war, können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ino/rts