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Teile von Peking wegen neuer Corona-Infektionen abgeriegelt

June 13
08:00 2020
Polizisten sichern einen Fleischmarkt in Peking, der von den Behörden wegen neuer Corona-Fälle geschlossen wurde Icon: vergrößern

Polizisten sichern einen Fleischmarkt in Peking, der von den Behörden wegen neuer Corona-Fälle geschlossen wurde

Mark Schiefelbein/ dpa

Teile von Peking wegen neuer Corona-Fälle abgeriegelt

06.12 Uhr Wegen mehrerer neuer Corona-Infektionsfälle haben die Behörden in Chinas Hauptstadt Peking mehrere Wohngebiete abgeriegelt. Auch neun Schulen und Kindergärten seien geschlossen worden, sagten Behördenvertreter am Samstag bei einer Pressekonferenz in Peking. Sechs der Neuinfektionen seien am Samstag registriert worden. Sie alle stünden in Zusammenhang mit dem Xinfadi-Fleischmarkt. Dessen Chef sagte der staatlichen Webseite Beijing News, das Virus sei auf Schneidebrettern nachgewiesen worden, auf denen importierter Lachs verarbeitet wurde. Wie die Zeitung "Beijing Daily" berichtete, nahmen große Supermarktketten wie Wumart und Carrefour in der Nacht zum Samstag sämtliche Lachsprodukte aus ihrem Sortiment.

Bereits am Freitag hatten die Behörden zwei Märkte in Peking geschlossen, die einer der Infizierten besucht hatte. AFP-Reporter berichteten von einem massiven Polizeiaufkommen vor den Märkten.

Am Donnerstag hatten die Behörden in Peking erstmals seit zwei Monaten wieder einen Corona-Infektionsfall festgestellt. Der Infizierte hatte Peking laut offiziellen Angaben in den vergangenen Wochen nicht verlassen.

Brasilien überholt Großbritannien bei Zahl der Corona-Toten

05.53 Uhr Brasilien entwickelt sich zunehmend zum neuen Brennpunkt der Corona-Pandemie. Am Freitag überholte das südamerikanische Land Großbritannien bei der Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus. Mit mehr als 41.800 Todesfällen steht Brasilien nun an Platz zwei der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt nach den USA. Weltweit stieg die Zahl der Corona-Toten auf mehr als 425.000.

Mehr als 900 Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen ihrer Corona-Infektion gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília mit. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen erhöhte sich demnach auf fast 829.000. Experten gehen allerdings von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Demnach könnte die tatsächliche Zahl der Infektionsfälle zehn bis 15 Mal so hoch liegen wie in den offiziellen Statistiken angegeben.

Am schwersten betroffen bleibt der Bundesstaat Sao Paulo, auf den mehr als 10.000 Todes- und knapp 168.000 Infektionsfälle entfallen. Auch im Bundesstaat Rio de Janeiro ist die Situation dramatisch; dort starben mehr als 7400 Menschen an den Folgen ihrer Corona-Infektion, fast 78.000 haben sich infiziert.

Umsatz-Boom bei Schutzmasken – Große Nachfrage treibt Preise

05.30 Uhr Das Geschäft mit Schutzmasken in der Coronakrise boomt. Von Januar bis Ende Mai sind Umsätze und Preise von Atem- und Mundschutz rasant gestiegen, wie aus Daten des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervorgeht. Den stärksten Umsatzzuwachs mit nahezu 14 200 Prozent gab es demnach beim Verkauf im Großhandel. Der Preis pro Schutzmaske erhöhte sich dort im Schnitt um rund 509 Prozent. Auch die Lebensmittel- und Drogeriemärkte verzeichneten mit knapp 8000 Prozent ein starkes Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Preiserhöhungen um etwa 254 Prozent.

"Schutzmasken sind in Windeseile aus der Nische für spezielle Anwendungsfälle zum neuen Alltagsprodukt geworden", sagte Bettina Arleth, Handels-Expertin bei Nielsen, der Deutschen Presse-Agentur. Grund für das enorme Plus sei die Verfügbarkeit im April, aber auch der Preisanstieg durch die hohe Nachfrage. Der Mundschutz sei bis zur Corona-Pandemie vor allem von staubgeplagten Handwerkern oder im medizinischen Bereich genutzt worden – heute sehe die Welt ganz anders aus, sagte Arleth.

Die geringste Umsatzsteigerung gab es bei Baumärkten (plus 99,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank hier der Durchschnittspreis sogar (minus 46,4 Prozent). Das hat laut Nielsen vor allem mit der Erweiterung des Sortiments um einfachere und damit günstigere Schutzmasken zu tun. Dadurch verringerte sich der durchschnittliche Einzelpreis.

Branchenexperte: Autobauern droht Entlassungswelle

04.20 Uhr Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Autoindustrie in Deutschland "von Kurzarbeit in die Entlassungswelle steuern". Von Januar bis Ende Mai seien in den inländischen Werken nur noch knapp 1,2 Millionen Autos gebaut worden – 44 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Weil die Nachfrage in Europa, Afrika und Südamerika schwach bleibe, rechnet Dudenhöffer für das Gesamtjahr mit einem Rückgang der Produktion in Deutschland um 26 Prozent auf 3,4 Millionen Autos. Das wäre der niedrigste Wert seit 1974.

"Nach unserer Einschätzung kostet die Krise in Deutschland gut 100 000 Arbeitsplätze in der Automobil- und Zulieferindustrie", sagte der Professor. Das Konjunkturpaket der Bundesregierung gebe der Branche kaum Impulse, weil es mit Elektroautos nur einen Nischenmarkt fördere. Dass die SPD eine Autoprämie für moderne Verbrenner vereitelt habe, sei für die deutschen Autobauer und Zulieferer ein großes Handicap. Mit einem großen Konjunkturpaket hätten sie in Deutschland 300 000 Autos mehr bauen und verkaufen können.

Icon: Der Spiegel

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