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Tech-Sektor legt deutlich zu: Bidens Rückzug beflügelt Wall Street

July 23
01:06 2024

Wirtschaft

Investoren rechnen damit, dass die Märkte in den Monaten bis zur Wahl eine gewisse Volatilität erleben werden.

Investoren rechnen damit, dass die Märkte in den Monaten bis zur Wahl eine gewisse Volatilität erleben werden.

Der Rückzug von Joe Biden aus dem Präsidentschaftswahlkampf beschert insbesondere Tech-Werten einen Aufschwung. Die Wahrscheinlichkeit eines Handelskrieges mit China wird an der Wall Street jetzt geringer eingeschätzt. Abwärts geht es für die Cybersicherheitsfirma Crowdstrike, deren fehlerhaftes Update am Freitag weltweit IT-Systeme in die Knie gezwungen hatte.

Der Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um das Weiße Haus hat für steigende Kurse an der Wall Street gesorgt. Vor allem Technologiewerte erholten sich zum Wochenstart von dem jüngsten Rücksetzer. Der Index der Tech-Börse Nasdaq schloss 1,6 Prozent höher auf 18.007 Zählern. Aus Sorge vor einem Handelskonflikt zwischen den USA und China bei einem Wahlsieg von Donald Trump hatte Investoren vergangene Woche einen Bogen um den Tech-Sektor gemacht. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte rückte um 0,3 Prozent auf 40.415 Punkte vor, der breit gefasste S&P 500 um 1,1 Prozent auf 5564 Stellen.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 18.007,57

Bidens am Sonntag verkündeter Rücktritt als Präsidentschaftskandidat bei der Wahl im November könnte Experten zufolge die Wetten auf steigende Ausgaben nach einem Sieg der Republikaner verringern. Die Märkte könnten auch von der wachsenden Aussicht auf eine geteilte Regierung -profitieren, also dem Auseinanderfallen der Parteizugehörigkeit des Präsidenten und der Parteizugehörigkeit der Mehrheit des Kongresses, konstatierten mehrere Analysten. Der sogenannte "Angstindikator" der Wall Street gab am Montag nach.

Dollar fester, Bitcoin stabil

Der Dollar war als "sicherer Hafen" gefragt und zog gegenüber einem Währungskorb um 0,1 Prozent auf 104,36 Punkte an. Bitcoin rückte 1,7 Prozent auf 68.114 Dollar vor, nachdem sie nach der Biden-Ankündigung vom Sonntag unter die 66.000er-Marke gerutscht war. "Solange die Fantasie der Anleger überwiegt, dass Donald Trump als Schutzherr für Bitcoin und Co in das Weiße Haus zurückkehrt, dürfte dies Kryptowerten in die Karten spielen", erklärte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Trump gilt in Anlegerkreisen als Befürworter einer lockeren Regulierung in der Kryptobranche.

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Wirtschaft 18.07.24 Wer gewinnt? Wer verliert? So läuft der "Trump Trade" an den Börsen

"Ich denke, dass der Ausstieg von Biden größtenteils eingepreist war. Wir brauchten nur noch eine endgültige Entscheidung", sagte Lou Basenese, Stratege bei MDB Capital in New York. Auch andere Marktteilnehmer sahen keine gravierenden Folgen für die Börsen. "Der Markt wächst heute, weil die großen Technologieunternehmen zurück sind", konstatierte etwa David Spika, Stratege bei Turtle Creek Wealth Advisors. "Ich glaube nicht, dass der Rückzug von Präsident Biden aus dem Rennen Auswirkungen auf den Markt haben wird, denn ob es nun Kamala Harris oder jemand anderes ist, die Politik wird die gleiche sein." Nach dem Verzicht von Biden hat seine Vizepräsidentin Harris gute Chancen, Kandidatin der Demokraten werden.

Nvidia legen wieder zu

Bei den Einzelwerten zogen Nvidia um fast fünf Prozent an. Wegen der US-Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China arbeitet der Chiphersteller Insidern zufolge an einer speziellen Version seines aktuellen KI-Chips für den dortigen Markt. Dieser gemeinsam mit dem chinesischen Vertriebspartner Inspur entwickelte Prozessor solle im zweiten Quartal 2025 auf den Markt kommen, sagten mehrere Insider.

Crowdstrike
Crowdstrike 239,55

Aus Furcht vor den finanziellen Folgen der Update-Panne warfen Anleger erneut Crowdstrike aus ihren Depots und drückten den Kurs der Cybersecurity-Firma um mehr als 13 Prozent. Am Freitag hatte ein fehlerhaftes Software-Update der US-Firma Microsoft-Anwendungen zum Absturz gebracht und zu einem der bislang größten Ausfälle weltweiter IT-Systeme geführt, was rund um den Globus für massive Probleme gesorgt hatte. "Die globale Störung dieses Ereignisses wird sich wahrscheinlich auf die finanzielle und operative Leistung von Crowdstrike auswirken", konstatierten die Analysten von JP Morgan. Der "offensichtlichste Nutznießer" sei SentinelOne. Die Titel des CrowdStrike-Rivalen zogen zeitweise um bis zu 14 Prozent an.

Mit Trump verbundene Aktien entwickelten sich gemischt: Anteilsscheine seiner Medienfirma Trump Media & Technology Group gingen auf Achterbahnfahrt und lagen zuletzt rund ein Prozent im Minus. Dagegen zogen die des Softwareentwicklers Phunware, der 2020 bei Trumps Wahlkampagne beauftragt wurde, eine Handy-App zu entwickeln, um rund vier Prozent an.

Die weiteren Entwicklungen des heutigen Börsentages können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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