Sudan: Bundeswehr startet Rettungsmission für Deutsche
Die Bundeswehr ist mit einem Transportflugzeug im Sudan gelandet. Die erste Gruppe der in dem ostafrikanischen Land festsitzenden Deutschen soll ausgeflogen werden.
Nach Tagen des Wartens und einem ersten gescheiterten Versuch hat die Bundeswehr ihre Rettungsaktion für festsitzende Deutsche im ostafrikanischen Sudan gestartet.
Nach SPIEGEL-Informationen landeten am Sonntag zwei Airbus A400 M der Bundeswehr in dem Land, der erste kurz vor 16 Uhr MESZ, der zweite eine Stunde später. Sie sollen die erste Gruppe Deutscher nach Jordanien ausfliegen. Später will die Bundeswehr auch anderen Nationen beim Ausfliegen ihrer Staatsbürger helfen.
Die Bundeswehr hatte in den vergangenen Tagen mit Dutzenden Flügen Soldaten und Material nach Jordanien verlegt, wo die Luftwaffe einen kleinen Standort in Al-Azraq betreibt. Von dort aus sollen nun mehrere A400 M-Transportflieger in Richtung Sudan aufbrechen und Gruppen von deutschen Staatsbürgern aufnehmen.
Mittlerweile haben sich auf den Notfalllisten der Bundesregierung fast 300 Deutsche eingetragen.
In der Nacht hatten Frankreich und Großbritannien bereits Gruppen von eigenen Staatsbürgern aus dem Sudan ausgeflogen. Die Franzosen sollen nach Angaben aus Militärkreisen mit Spezialkräften aus der Hauptstadt abgeholt werden, der entsprechende Konvoi geriet allerdings auf dem Weg unter Beschuss. Deswegen entschied sich der Krisenstab gegen die Option, mit deutschen Soldaten in die Stadt zu fahren, um Deutsche zu retten.
Der Flugplatz, von dem die Bundeswehr die Deutschen ausfliegen will, wird von der SDF kontrolliert, deswegen führte Generalinspekteur Carsten Breuer in der Nacht mehrere Telefonate mit General Abdel Fattah al-Burhan und traf eine Absprache, dass die deutschen Flieger dort landen dürfen. In der Nacht waren die Briten ohne eine entsprechende Absprache im Sudan gelandet, ihre Flieger wurden daraufhin kurzzeitig von den Kräften der SDF festgesetzt. Wegen der vielen Unwägbarkeiten brach die Bundeswehr in der Nacht geplante Flüge in den Sudan ab und setzte die Abstimmung mit der SDF fort.
Außen- und Verteidigungsministerium bereiten nun ein entsprechendes Bundeswehrmandat vor. Es soll nach SPIEGEL-Informationen schnellstmöglich ins Kabinett und anschließend dem Bundestag vorgelegt werden – geplant ist, dass dies bereits in der kommenden Woche passiert.