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Sportliche E-Reiselimousine: Premiere des VW ID.7 GTX – ist stark auch stark genug?

June 25
09:16 2024

Auto

Endlich gibt es jetzt auch die ID.7-Limousine als starkes GTX-Topmodell.

Endlich gibt es jetzt auch die ID.7-Limousine als starkes GTX-Topmodell.

Wie viel ID braucht der Mensch? Diese Frage muss sich Volkswagen gefallen lassen. Denn der Wolfsburger Autokonzern präsentiert ein Modell nach dem anderen auf Basis des modularen Elektrobaukastens. Ist das gut? ntv.de ist dieser Frage nachgegangen.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Was Volkswagen da alles so an Vehikeln auf den Markt wirft, die auf dem modularen Elektrobaukasten fußen – das ist schon ganz ordentliche Ware. Allerdings erstaunt der Blick in die Zulassungstabelle des Kraftfahrtbundesamtes. Von den etwas mehr als 228.000 Volkswagen-Zulassungen im Zeitraum Januar bis Mai 2024 sind mehr als 209.000 keine batterieelektrischen Fahrzeuge. Diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

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Was ist denn da los? Nun ja, man weiß es natürlich nicht genau. Mitunter werden Lieferschwierigkeiten kolportiert, aber ein Blick in die Modellpalette zeigt auch, dass Verbrenner immer noch überaus beliebt sind oder zumindest Hybride. Denn mit 52.363 Zulassungen im betrachteten Zeitraum ist der Golf sowas von klar die Nummer eins unter den erstmals auf die Straße gelassenen Fahrzeuge aus Wolfsburg. Der segmentgleiche ID.3 kommt bloß auf 6940 Einheiten. Keine Lust auf Stromer also seitens der Kundschaft?

Nun gut, mit dem ID.7 als Tourer dürfte sich Volkswagen ein bisschen Schwung erhoffen, denn das generell gefragte Kombisegment hat in Volkswagens Elektromobilität bisher keine Berücksichtigung gefunden. Weniger Schwung in die Verkäufe, mehr aber dafür in die Fahrdynamik bringt ganz sicher der jüngst vorgestellte ID.7 GTX als Limousine. Hierbei handelt es sich nämlich um einen stattlichen Reisewagen von 4,96 Metern mit ebenfalls stattlichen 340 Pferdchen aus zwei Aggregaten unter dem wohlgeformten Blech.

Am markanten Wabenmuster in der Schürze erkennt man die GTX-Version des ID.7 leicht.

Am markanten Wabenmuster in der Schürze erkennt man die GTX-Version des ID.7 leicht.

(Foto: Volkswagen)

Und der GTX setzt sich optisch von seinen braveren Modellkollegen ab mit eigenständiger Front sowie abgewandelter Heckpartie: Es wimmelt vor Waben in den Schürzen. Sogenannte glanzgedrehte Aluräder im 20-Zoll-Format unterstreichen die sportliche Optik. Die erste Sitzprobe hat offenbart, dass dieser Volkswagen sicher kein unattraktives Auto ist. Sitze mit spezieller Perforation, die ein GTX-Logo ergibt, plus rote Kontrastnähte sprechen ganz sicher die Sinne an und machen Lust auf eine (später erfolgende) Probefahrt.

Reicht die Performance des ID.7 GTX?

Innen wirkt der ID.7 schon fancy. Das gilt nicht bloß für den GTX.

Innen wirkt der ID.7 schon fancy. Das gilt nicht bloß für den GTX.

(Foto: Volkswagen)

Aber Volkswagen muss sich dennoch die Frage stellen lassen, ob die Performance reicht, die das GTX-Label für den Kurs von 63.155 Euro in Aussicht stellt. Ja, das Finish der Materialien passt so weit. Und es gibt ein fancy aussehendes, hintergrundbeleuchtetes Ambientelicht plus großflächiges Head-up-Display plus viele andere Schnickschnack-Features bis zum optimierten Massagesitz. Und der schnelle ID.7 muss ja auch solide Sessel haben, er soll ja auf die Langstrecke.

Aber hier stellt sich die Frage, ob Volkswagen nicht dringend nachlegen müsste. Ein 86 kWh großer Akku für knapp 600 Kilometer Reichweite sind die eine Sache. Aber ihn binnen 26 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden zu können, wie das Werk verspricht, ist zwar jetzt nicht mau. Aber eben auch nicht top, wie der Blick auf Produkte von Genesis, Hyundai und Kia verraten. Dort geht es in unter 20 Minuten. Volkswagen gönnt sich eben bloß 400 Volt Bordspannung und nicht 800. Dafür sind 200 kW Peak-Ladeleistung allerdings okay, aber man muss die Ladekurve einmal abwarten.

Sportive, aber dennoch komfortable Sitze leisten gute Dienste im ID.7 GTX.

Sportive, aber dennoch komfortable Sitze leisten gute Dienste im ID.7 GTX.

(Foto: Volkswagen)

Der Wettbewerb für die extrem performanceorientierte Kundschaft lauert allerdings in einer anderen Ecke – auch ein Produkt mit 400-Volt-Bordnetz. Das ab 56.990 Euro messerscharf kalkulierte Tesla Model 3 Performance mag von der Innenarchitektur weit weniger geschliffen herüberkommen als der ID.7-Innenraum, aber 3,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h sowie 262 Sachen Topspeed sind eine Ansage. Gut, der 2,3 Tonnen schwere Allrad-Wolfsburger soll Landstraßentempo immerhin binnen 5,4 Sekunden erreichen. Aber könnte man vom ID.7-Topmodell nicht eine Schippe mehr erwarten als bloß den umgepflanzten Antriebsstrang des ID.4 GTX? Und mit 180 km/h Höchstgeschwindigkeit holt man hierzulande ganz sicher keine performanceorientierten Verbrennerfahrer zur elektrisch angetriebenen Mobilität herüber. Und das muss doch das Ziel sein, oder?

Der ID.7 erlaubt so manche LED-Lichtspielerei. Die Heckleuchten beherrschen auch fröhliche Begrüßungsszenarien.

Der ID.7 erlaubt so manche LED-Lichtspielerei. Die Heckleuchten beherrschen auch fröhliche Begrüßungsszenarien.

(Foto: Volkswagen)

Klar, unter dem Strich ist der ID.7 GTX natürlich eine feine Limousine mit vielen tollen Features, höchst ansehnlichen Fahrleistungen, jeder Menge Praxistauglichkeit (knapp 1600 Liter Gepäckraumvolumen) und solider Qualität. Und das Raumangebot für die Passagiere ist ebenfalls über alle Zweifel erhaben, die Beinfreiheit im Fond ist sogar ultimativ – 297 Meter Radstand eben. Aber für ein Performance-Modell muss da mehr gehen, das sollte Volkswagen im Hinterkopf halten. Auch wenn ein Topmodell einer Baureihe jetzt eh kein Volumenschlager wird.

Das heißt, die Zulassungszahlen im elektrisch angetriebenen Lager wird der ID.7 GTX sowieso nicht hochtreiben können. Aber das Image der Elektromobilität könnte so eine Speerspitze im Konzern mit richtig umwerfenden Eigenschaften vielleicht schon verändern. Und dazu gehört auch ein bisschen Performance. Und wenn es bloß Ladeperformance ist.

Quelle: ntv.de

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