Schafskälte verschwindet langsam: Fällt der deutsche EM-Auftakt ins Wasser?
Panorama

Fußballturniere bedeuteten in den letzten Jahren zumeist auch tolles Wetter.
Fußballturniere sind in den vergangenen 20 Jahren fast immer Garanten für tolles Wetter. Die Kälte und die Niederschläge der letzten Wochen lassen aber Zweifel aufkommen, dass das erneut so wird. ntv-Wetterexperte Björn Alexander kann die Sorgen jedoch nehmen – zumindest ein bisschen.
ntv.de: Die Fußball-EM geht bald los. Sommermärchen oder Regenschelle – was erwartet uns?
Björn Alexander: Die gute Nachricht ist, dass der Sommer endlich mal wieder Anlauf nimmt. Der Weg dahin ist zwar nicht ganz ruckelfrei, da mit "Valesca" jetzt schon das nächste Tief naht und uns zum Samstag nochmal windige bis stürmische und durchwachsene Aussichten beschert. Aber anschließend ist es so weit: Sommerluft breitet sich aus und lässt die Werte rasant ansteigen.
Wie warm wird es?
Nach 18 bis 23 Grad am Freitag und 16 bis 24 Grad am Samstag bringt es der Sonntag auf frühsommerliche 18 bis 25 oder 26 Grad. Dabei ist es an der Nordsee noch windig, während es am Freitag und Samstag verbreitet recht lebhaft bis stürmisch zur Sache geht. Nächste Woche folgt der nächste Satz aufwärts. Am Montag bei 20 bis 29 Grad und am Dienstag sowie am Mittwoch bei meist 20 bis 31 Grad – vielleicht auch etwas mehr. Hotspot ist übrigens der Osten, wo es damit auch den bisher heißesten Tag des Jahres geben dürfte.
Das klingt erst einmal klasse. Wenn es zur guten Nachricht nicht auch eine schlechte geben würde, oder?
So ist es wohl. Ein richtig stabiles Hoch ist leider bis auf Weiteres nämlich nicht in Sicht. Und das spüren wir schon im Vorlauf des Sommer-Comebacks. Denn bereits am sehr windigen Samstag droht lokale Unwettergefahr durch Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.
Keine Chance auf einen Sommer der entspannten Art?
Doch schon – aber eben nicht für alle. Bevorzugt sind am Sonntag und Montag der Osten und der Südosten, wo es viel Sonne geben dürfte. Richtung Westen und Norden sieht es indes leider anders aus. Mit zunehmender Schwüle steigt die Schauer- und Gewitterwilligkeit schon wieder an – erneut mit der Gefahr von Unwettern.
alle Unwetterwarnungen Alle Warnungen alle Hitzewarnungen
Und am Mittwoch?
Wird es dann generell windiger bis stürmisch und wechselhaft, sodass auch im Osten und Südosten mitunter schwere Gewitter zu erwarten sind. Da es sich um eine sehr turbulente Entwicklung handelt, dürfte die Wahrscheinlichkeit für schwere Sturmböen sowie für Tornados ebenfalls ansteigen. Alles in allem also eine Lage mit einem hohen Gefahrenpotenzial, die wir – vor allem in Bezug auf Außenaktivitäten – im Auge haben sollten. Auch wenn es für Details definitiv noch viel zu früh ist.
Gibt es Details zum Wetter beim Eröffnungsspiel der Fußball-EM?

Sport 11.06.24 Fußballer über Druck bei Heim-EM Kroos: "Haben große Verantwortung für Stimmung im Land"
Der Freitagabend bietet schon mal viel Schönes. Denn nach letzten Schauern lockert es immer häufiger auf. Das gilt ebenso am wahrscheinlich glänzend aufgelegten Himmel überm Spielort München. Und auch zum Public Viewing in Berlin sollte es nach erhöhtem Regenrisiko am frühen Abend später trocken bleiben. Wettertechnisch weniger gut schaut es eigentlich nur im Westen aus. Hier haben die Wettercomputer erneute Schauer und Gewitter im Programm, sodass am besten schon mal über eine Schlechtwetter-Variante nachgedacht werden könnte.
Wie hochleistungstauglich sind die Temperaturen?
Zum Anpfiff erwarten die Mannschaften um die 16 Grad, bevor es etwas abkühlt. Viel besser geht es somit kaum – zumindest, wenn man sich bewegt. Für die sitzende Variante vor den Rundfunk-Geräten ist bei meist 13 bis 17 Grad indes vielleicht die ein oder andere dickere Bekleidungsschicht oder eine Decke sinnvoll.
Wie warm oder kalt ist es für Nachtschwärmer am Wochenende?

Panorama 09.06.24 Die Wetterwoche im Schnellcheck Sommermärchen oder Schlechtwetter-Drama?
Von richtig lauen Nächten sind wir zunächst noch ein ganzes Stück entfernt. Aber zumindest erwarten uns mit Tiefsttemperaturen von 16 bis 9 Grad in der Nacht zum Sonntag nicht mehr ganz so frische Werte. Und nächste Woche ist die Marschroute dann ohnehin eine ganz andere. Mit der Wärme- und Feuchtigkeitszufuhr wird sich das Ganze nämlich immer sommerlicher anfühlen.
Wird das Sommer-Comeback von längerer Natur sein?
Der Blick auf die experimentelle Langfrist lässt für einen Traumsommer mit Schlagdistanz zum Sommermärchen der Heim-WM 2006 noch verdammt viel Luft. Allerdings liegt die Messlatte auf Rekordniveau – mit einem Temperaturmittel von 22 Grad war der Juli 2006 der heißeste Juli seit Aufzeichnungsbeginn. Die aktuelle Langfrist bewertet den Juli 2024 hingegen eher durchschnittlich bis etwas zu warm temperiert mit einem ebenso durchschnittlichen Niederschlagsvolumen. Das entspricht in etwa um die 80 bis 85 Liter pro Quadratmeter mit rund 230 Sonnenstunden. Das wäre mal ein bisschen Normalität in diesen ansonsten ja zum Teil sehr bewegten Zeiten.
Quelle: ntv.de